Dienstag, 12. November 2013

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1908

.Heute geht es im Bereich Prosa wieder utopisch zu:

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Im Heute das Morgen (1)


Als sie in den Hörsaal gedrängt wurde, kam ihr, zum wievielten Mal schon, der Gedanke, sie sollte ihre Haare färben. Es war doch die natürlichste Sache der Welt. Ihre rötlichen Haare hoben sie aus der Masse heraus. Und genau das wollte sie nicht. Janara musste aufpassen, um nicht abgedrängt zu werden. Nein. Myra hielt zwei Plätze frei. Ganz oben. Für Peggy und sie. Mit Myra war jede Veranstaltung ein Erlebnis. Die fand immer etwas dazwischenzureden. Das lenkte ab. Aber die Semesterarbeit musste wenigstens ein „befriedigend“ bringen. Dann bekam sie die Anwesenheit für das Fach „Psychologische Probleme extra-terrestrischer Lebensentwicklung“ bescheinigt. Mehr wollte Janara eigentlich nicht. Um im kommenden Jahr an einem College studieren zu können, brauchte sie neben dem Notendurchschnitt, der kein Problem für sie war, den Beweis für ein thematisch breit entwickeltes Interesse. Möglichst viele Nebenfächer. Je mehr, desto besser. Extraterrestrische Lebensentwicklung interessierte sie nicht wirklich. Aber viele der Mitschüler fanden es schick. Da hatte sie die größte Chance, nachher noch ein paar Gedankengänge mit anderen zu vergleichen. Und diese Lesung war auf jeden Fall etwas Außer-gewöhnliches – nicht nur Myras Kommentare wegen. Da ließ sich ein Dozent der Akademie zweimal im Jahr für die Schüler ihrer unbedeutenden Kleinstadt dazu herab, vier Stunden Vortrag zu halten. Weil er hier geboren und tatsächlich schon im All gewesen war. Na, vielleicht hoffte er, so schneller einen eigenen Lehrstuhl zu bekommen.
Von ihren Plätzen hatten die Mädchen eine gute Übersicht. Janara versuchte, dieses unsinnige Gefühl wegzudrücken, gleich ginge eine Prüfung los. So also sah ein echter “altehrwürdiger” Hörsaal aus. Kein Computerkabinett mit Simultanarbeitsplätzen, sondern ein riesiger Raum mit Bänken, die aufsteigend angeordnet waren. Von den schätzungsweise 400 Sitzen waren inzwischen etwa 300 belegt und noch immer spuckten die beiden Doppeltüren schubsende Schüler in den Saal. Eigentlich war das eine ideale Gelegenheit. Wann konnte man sonst schon die Jungen beobachten, ohne dass die sich wie alberne Gockel benahmen ... HAST DU ABER SCHÖNE BLAUE AUGEN! Janara hätte es für ein gelungenes Kompliment gehalten, sich zumindest darüber gefreut, wenn es nicht so verdammt abgeschmackt und abgenutzt geklungen hätte. Diese Augen waren neben jenen rötlichen Haaren das auffälligste Erbstück von ihrer Mutter und die war auch jetzt noch eine aufregende Frau. Was andere Mädchen mit extra eingesetzten Haftschalen zu imitieren versuchten, war bei Janara Natur: Ihre Iris gab im Normal-fall einen ungewöhnlich breiten Kreis hellblau leuchtenden Himmels preis. Aber wahrscheinlich hielten es eben alle für künstlich. Es war so “in”, dass Janara schon an grüne Haftschalen gedacht hatte. Die passten auch zu ihren Haaren.
Noch drei Minuten. Jener legendäre George Buckinns stand schon vorn neben dem Pult. Offensichtlich nervös spielte er am Beamer herum. Wunderbar: Der würde also Zusammenfassung und Struktur des Vortrags an die Wand werfen. Janara brauchte nur Fotos zu machen und sich ein paar spezielle Ausdrücke des Dozenten zu notieren. ...
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.Natürlich gehört ein "Stamm" zu den "Gedichten des Tages": Sebastian Deya gehört da ebenso dazu wie die "Testgedichte":

Früher hieß es, "Wenn einer eine Reise tut, dann kann er viel erzählen". In Zeiten des Ballermann-Tourismus, dessen Teilnehmer sich einbilden, in Spanien gewesen zu sein, ist eine "weitere" Reise die zu einer heimischen "Vernissage". Logisch, dass mir da zumindest ein Gedicht draus erwuchs ...
Sebastian Deya wagt sich auch auf große Fahrt - und sei es als "Leichtmatrose" ....




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