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Pulices libidinosi (2)
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... Vögmanns Team irrte.
Maria hatte etwas dagegen. Maria hasste inzwischen das ganze
Forschungsprojekt. Ihr heimlicher Geliebter Angelo war einer
testgebissenen weiblichen Probandinnengruppe in die entfesselten
Kräfte geraten – ein Anfall-Unfall. Man hatte die Damen zwar
mühsam von Angelos Männlichkeit lösen können, doch die war nun
durch nichts und niemanden wieder aufzurichten. Der ehemals tolle
Liebhaber wollte das nicht eingestehen, sich nicht und der kaum
lustosbedürftigen Maria gegenüber schon gar nicht. Immer „gerade
jetzt“ wollte er angeblich gerade nicht, dabei war doch der
Zusammenhang ganz offensichtlich.
In einem ersten Anflug
von Hass hatte Maria die „Höllenflöhe“ umbringen wollen. Aber
ein richtiger Skandal wäre sicher besser. Er würde das Projekt
bestimmt platzen lassen. Oder aber, auch das lohnte den Einsatz, er
beflügelte den Absatz, und dann konnte sie ja verkünden, dass es
ihre Idee gewesen war.
Erst die Lustos der
letzten Entwicklungsstufe mussten sich in ihrer Fortpflanzung steuern
lassen. Das war Bedingung für ihre Marktreife. Terminatorflöhe,
damit zu jedem Einsatz neue gekauft werden mussten. Die aktuelle
Lustflohreihe vermehrte sich aber noch ungebremst hemmungslos. Maria
brauchte deshalb nur wenige Exemplare aus dem Forschungsbereich zu
schmuggeln, um sie in einem Brutkasten mit Speziallösung zu einer
gewaltigen Lustoskugel aufquellen zu lassen.
Zur selben Zeit, da Maria
am Strand den Deckel der mit den beißwütigen Tieren überfüllten
Kühlbox hob, öffnete Vögmann in der Chefetage des Konzerns seine
Berichtsmappe zur Vorstands-beratung. Und während er mit einer
blumigen Rede die Revolution der sexuellen Stimulation verkündete –
unter Hervorhebung der Rolle des eigenen Konzerns und seiner
Forschungsabteilung – hatte Maria in ihrem Bikinislip am FKK-Strand
ganz andere Sorgen. Würde ihre Dämpfungscreme wirken? Würde das
Video über den ersten nicht im Forschungsplan vorgesehenen
Großversuch unter Freiland-bedingungen gelingen?
Marias erstes
Beobachtungsobjekt war eine etwa 20-Jährige. Die las auf dem Bauch
liegend ein Buch. Kaum war das Lustosvolk seinem Gefängnis
entsprungen, ,,,
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Thomas Reich reist heute einmal in die Weltgeschichte und erlebt die Schlusssekunden von "JFK" mit. Dorthin - also in die Weltgeschichte, nicht in die letzten Sekunden von JFK - folgt ihm "Der grüne Sessel und die Göttlichkeit" von Slov ant Gali. Allerdings bezieht sich dieser verdichtete Text auf die aktuellen Karrierewerbung der Menschenschänder-Skandalfirma.
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