Sonntag, 24. November 2013

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1920

.Wurde schon erwähnt, dass in der neu erschienenen Sammlung



nicht nur originell Kriminelles, sondern auch sehr Grundsätzlich Alltägliches "verhandelt" wird? Dass es dort auch Einiges über Erlebnisse zu lesen gibt, die sehr viele so ähnlich schon erlebt, aber nicht erzählt haben? Dann wird es Zeit ...

Gunda Jaron

Was grundsätzlich zu klären wäre

Er sitzt am Steuer und fährt (warum eigentlich?!) und sie soll ...“
Ich lege meine Urlaubslektüre aus der Hand, ohne den Satz ganz zu Ende gelesen zu haben, lasse mich auf meiner Liege nach hinten sinken und schließe die Augen. Diese Worte, gefunden in Ranga Yogeshwars Buch „Sonst noch Fragen?“, gehen mir nicht aus dem Kopf. Tja, warum eigentlich? Diese Frage zu klären, interessiert mich jetzt brennend.
Hase?“
Ja?“ Schläfrig dreht sich mein Mann auf seinem Strandhandtuch zu mir um.
Warum fährst eigentlich immer du, wenn wir gemeinsam unterwegs sind?“
Stimmt ja gar nicht“, antwortet mein Göttergatte, räkelt sich und lässt eine Handvoll feinen Kies über meinen Fuß rieseln. „Neulich, als wir von Müggefelds heimfuhren, habe ich auf dem Beifahrersitz gesessen.“
Ach richtig. Neulich. Im Winter. Ich erinnere mich. Wir waren zu einer abendlichen Feier eingeladen. Wer fuhr? Er natürlich. Nein, nicht etwa aus Sorge, ich könne mir die Absätze meiner sündhaft teuren Highheels ruinieren. Der wahre Grund war die von ihm angestrebte klassische Arbeitsteilung: Er hin – ich zurück. Begründung: „Ist 'n bisschen glatt heute. Besser, ich nehme das Steuer. Kannst ja nachher zurückfahren.“ Ah ja! Auf dem nächtlichen Heimweg würden die Straßen trotz der noch immer herrschenden zehn Minusgrade weniger vereist sein. Irgendwie logisch. Wie auch immer, seufzend stimmte ich zu und kutschierte uns nachts um drei unfallfrei nach Hause, nicht ohne den warnenden Hinweis von rechts, es glitzere so seltsam auf der Straße, es könne – eventuell – rutschig sein …
In diesem Zusammenhang habe ich inzwischen allerdings den Verdacht, dass sich die Höhe der Rutschgefahr auf winter-lichen Straßen – rein subjektiv empfunden, versteht sich – umgekehrt proportional zum Alkoholkonsum des männlichen Verkehrsteilnehmers verhält. Je höher der Promillegehalt, desto geringer die Wahrscheinlichkeit glatter Fahrbahnen. Andererseits durfte ich auch schon erleben, dass sich die Frage der Arbeitsteilung von selbst erledigt, weil mein Mann davon überzeugt ist, auch nach sechs Bier den Wagen immer noch sicherer zu navigieren als ich nach einem Martini.

Oder auf der Fahrt hierher. Da bist du doch auch gefahren!“, reißt er mich aus meinen Gedanken. Das Thema scheint ihn zu beschäftigen. Oh ja, die Anreise ..
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Grundsätzlich zu klären wäre sicher nicht, dass nun der Ausblick auf die nächsten "Gedichte des Tages" folgt:

Alte singen mit der "Internationale" noch "... auf zum letzten Gefecht ...". Sebastian Deya scheint bei seinem Gedicht "vom letzten gefecht" aber wohl eher eine Apokalypse vorzuschweben ... 
Mit solchem Denkanstoß passierten mir dann mindestens zwei Gedichte. Das eine möge sich mit der Überschrift "Völker hört ..." zufrieden geben.


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