Samstag, 5. Januar 2013

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1612


Nach einer durch eine mittlere technische Katastrophe verursachte Zwangspause folgt nun die nächste Journalausgabe ... fast so gestaltet, als wäre der nachfolgende Tag. Logischerweise nur "fast", weil die Zeit der Adventskalender ist vorbei - dessen Vorlage ist eines der weniger wichtigen Katastrophenopfer ...
Morgen ist jedenfalls der 6.1.2013 und da sieht die "Begleitmusik" für die Links zu den "Gedichten des Tages folgendermaßen aus:


Thomas Reich eröffnet das "Wahljahr" 2013 mit einem Beitrag, den er "SED 2.0" überschrieben hat. An dem Gedanken wollte ich mich auch schon probieren. Ich schreckte vor der historischen Ungenauigkeit des Bildes abe zurück. Für das Verständnis und die Wertung heißt es SED, es müsste aber für einen exakten Vergleich aber "Nationale Front ..." heißen. Aber wer weiß heute noch genug über die Spiele der "Blockflöten"? Ob DA Google helfen kann? Zumindest wird nur auf Wikipedia auf das Musikinstrument verwiesen und nicht auf die übertragene Bedeutung der im Block Mitspielenden.
Nicht als humorig zu verstehen ist übrigens "Zeit ist ..." Dafür muss ich in Kauf nehmen, dass das nicht jeder verstehen will ...


Ansonsten wollte ich das Stück aus der Weiterführung zum "Planet der Pondos", das es unterm Arbeitstitel "Wo Bäume weinen" als Entwurf gibt, hier weiterführen:

Slov ant Gali: Wo Bäume weinen ... (22)



... Tag 25

Ich hätte ihr sonst was antun können. „Machs gut, Lagerälteste!“ verabschiedete sich Jenny. Aber ich konnte ihr ja nichts antun. Durch Komunos Tod gewarnt hatten wir richtige Raumanzüge repliziert, solche schweren für Vakuum und mit eigenem Lebenserhaltungssystem. Der Replikator brauchte viel Zeit dafür. Was wäre gewesen, wenn er schlappmachte?! Aber wenigstens hatten wir einen Grund, die Losziehenden nicht zu beneiden. Die Dinger sahen extrem schwer und lästig aus. Zu elft blieben wir zurück. Wir warteten noch einen Moment, bis niemand mehr zu sehen war. Dann gingen wir an unsere Funkstation. Eine Gruppe nach der anderen riefen wir auf: „Kontrolle Kontakt!“ und alle bestätigten „Wir hören euch.“ „Mit fünf?“ „Na, so gut es geht.“ „Ja, mit fünf!“ Wir hatten vereinbart, dies alle zwei Stunden zu wiederholen. Also nur die Kontrollrufe. Was „mit fünf“ bedeutete, wussten dann ja alle. Wir riefen auch Henks Gruppe, aber da reagierte keiner. Henk war zuzutrauen, dass er unseren Ruf hörte und sich mit den anderen Dreien über uns „Kindergarten“ lustig machte, aber auch, dass er sich über unsere vereinbarte Empfangsbereitschaft hinwegsetzte. Oder war er da schon unterwegs gewesenals wir das absprachen?
Was macht man, wenn man wahrscheinlich 14 Tage nichts anders zu tun hat, als zu warten, fünfmal durchzurufen, ob alle einen noch hörten und zu hoffen, dass eine der Gruppen wirklich auf die Kari stieß. Ich stellte also ganz umständlich einen Wach- und Bereitschaftsplan auf. Richtiger: Ich setzte für uns elf ein Palaver an und stellte meinen Plan zur Diskussion. Damit war schon die Zeit bis zum Mittag verbraucht. Das verstanden solche Henks überhaupt nicht. Mit welchem Eifer ungefähr Zehnjährige eine große Verantwortung übernahmen. Aber ihnen musste eben besonders oft und überzeugend gesagt werden, dass es auf sie ankam. Koirana, die jüngste Koom war gerade dran, als Mittagszeit war. Die Durchsagen waren gemacht. In den nächsten eineinhalb Stunden konnte eigentlich nichts passieren, doch sie war nicht dazu zu bewegen, mit zum Replikator zu kommen, und sie bestand auch darauf, ihre Reserve an der Funkstation zu behalten, damit die uns holen könnte, sollte etwas sein, und die Station bliebe besetzt. Ich sollte mich ja nicht beschweren, konnte ja froh sein, dass überhaupt noch ein Replikator halbwegs funktionierte, aber es ging fürchterlich langsam, als müssten die Spiegeleier noch gelegt und dann gebraten werden.
Hatten wir ein Glück, dass wir es gerade noch so vor der Ablösung schafften. „Keine Vorkommnisse!“ meldete Koirana, als wir kamen. Dabei blieb es bis zum Abend.

Tag 26
Schluss mit Ruhe! Auf unseren Morgenruf reagierten nur die drei Gruppen, die ganz oder andeutungsweise in Richtung der hier aufgehenden Sonne, sozusagen dem hiesigen Osten, gegangen waren. Die beiden Gruppen, die Richtung süd- bzw. nordwest aufgebrochen waren, reagierten nicht auf unseren Kontrollruf. Nicht einmal ein witziges „... Nein, höre mit drei!“ Und gerade westlich war Henks Gruppe abgerückt. Plötzlich erschien sein Sich-nicht-Melden in neuem Licht. Was, wenn auch er sich hätte melden wollen, aber nicht konnte?
Bescheuerte Lage. Mit wem sollte ich meine Sorgen besprechen? ...







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