Montag, 22. Juli 2013

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1801

Beginnen wir wieder mit der Prosa:

Slov ant Gali: Planet der Pondos (19)

... Dann war alles still. Nichts rührte sich mehr. An Stelle der einzelnen Nadelkurve eine gerade Linie.
„Bitte nicht!“
Uljana bemerkte nicht einmal ihren Ruf. Sie wurde von einem einzigen Gedanken beherrscht: Die Frau vor ihr durfte nicht tot sein! Was sollte sie denn dann tun? Sie hatte gerade jemanden getötet. Aus Versehen. Nein, das musste sich einfach wieder rückgängig machen lassen. Später, wenn jemand, der davon Ahnung hätte, den Aufwärmvorgang wiederholte. In panischer Angst zog sie den Temperaturregler ganz nach unten, in der Hoffnung, die Frau damit wieder einzufrosten.
„Ich war das nicht! Ich war das nicht.“
Hektisch jagte sie von Sarg zu Sarg. Immer dasselbe. Überall fehlten die Zeichen erwachenden Lebens, die sie an Sarahs Behälter und Schaltkasten sehen konnte.
„Das hab ich nicht gewollt.“
Dazwischen einmal Grund zum Aufatmen: Der zwölfte Mann war beim Aufwachen. Voll Hoffnung rannte Uljana weiter. Doch die Anzeigen der restlichen Schalen standen auf Null.
Uljana rannte nach draußen. Zur Brücke. Nur schnell an den Hauptcomputer! Jetzt war ja wohl ein Notfall eingetreten!
Ganz au?er Atem spulte sie ihren Identitätstext herunter, erklärte den Notfall, dass das Leben von mindestens 29 Menschen gerettet werden könnte.
„Notfall abgewiesen. Kein Zugang zum Datenpool!“
Während Uljana mühsam die letzten Schritte zum Saal zurückging, beschäftigte sie die beiden logischen Erklärungen für die Antwort des Computers: Entweder war sie eine Folge des Defekts oder es war schon niemand mehr zu retten.
Sarah wäre bald ansprechbar. Nachdem sich Uljana davon überzeugt hatte, ging sie zu der Frostschale mit dem langsam tauenden Mann. Der würde ihr also bald einen Teil ihrer Ängste abnehmen.

Uljana betrachtete ihn nun aber mit wachsendem Unbehagen. Sah der nicht etwas sehr merkwürdig aus? Unter normalen Umständen hätte sie einen Bogen um ihn gemacht. Ihr grauste. Was der für eine Haut hatte! Beige bis grau und ein paar Tropfen grün dazwischen. Eine abstoßende Hässlichkeit. Der sollte bald ihr erwachsener Gefährte sein!? ...
.
***

Weiter geht´s mit den "Gedichten des Tages" von morgen:

Klar gibt es einen Menschen, auf den sich "Im Zeitstrudel" speziell bezieht. Solche Menschen gibt es doch imme, oder?! Ob das auch bei Roger Suffos "verguckt" zutrifft? Wie war das? Jedes Gedicht hat ein Geheimnis ...


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