Donnerstag, 25. Juli 2013

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1804

.Wie gewohnt der Start: Ein Stück Prosa:

Slov ant Gali: Planet der Pondos (22)

... Du brauchst nur auf diesen Uniformknopf zu drücken, wenn du mich rufen willst!“
Wie begeistert Sarah war! Sie stand da, als läge die Verantwortung für den Weiterflug allein in ihren Händen! Sie würde vorerst nicht den Raum verlassen. Dessen war sich Uljana sicher, als sie sich auf den Weg zum Saal machte.




Vor mehr als dreihundert Jahren war auf dem Planeten, den die Kari Lonkkris nannten, ein Aufstand ausgebrochen. Viele Pondos kostete er das Leben. Die Fronten blieben lange unübersichtlich. Als sich nach mehreren Jahrzehnten für keine der Parteien ein Sieg abzeichnete, begannen Verhandlungen über einen Vertrag, der schließlich eine für beide gleich befriedigende wie unbefriedigende Lösung festschrieb: Das Festland des Planeten wurde etwa in der Mitte durch ein Hochgebirgsmassiv geteilt, das Tien-Tien. Man einigte sich darauf, dass die Anhänger der Aufständischen, die sich Koom nannten, auf der einen Seite des Gebirges siedelten, die andere Seite verblieb im Machtbereich der Weih. Weih, das hie? soviel wie herrliche Intelligenzwesen. Den Koom wurde zugestanden, in ihrem Machtbereich neue Gesetze zu erlassen, auch ihrem Namen gemäße, der übersetzt etwa etwas in den großen Topf werfen, aus dem alle gemeinsam löffeln, bedeutete. Für beide Seiten wurde eine weit gehende Abrüstung vereinbart, fliegende Kampfmittel zum Beispiel wurden generell verboten, für die Marine und für Forschungen umfangreiche gegenseitige Kontrollen festgelegt.

Der einzige Landweg zwischen den beiden Gebieten war ein breites und sehr tiefes Tal quer durch das Hochgebirgsmassiv, der Welaspalt. Als sich die Weih aus dem Gebiet, das sie nun den Koom überlassen mussten, in weiten Trecks zurückzogen hatten, blieben unzählige Minenfelder zurück, über die es keine verlässlichen Aufzeichnungen gab. Dies machte jedes massenweise Vordringen durch den Welaspalt unmöglich, und siedeln konnten Pondos auch nicht darin – ein Paradies für kleine Lebewesen wie die Kari. In den folgenden Jahrhunderten hielten sich Weih und Koom an ihren Vertrag. Bald gab es kaum noch Kontakte zwischen ihnen.
Der Weih Breckoro aber hatte gerade seinem Präsidenten ein Konzept vorgelegt, diesen Zustand zu beenden. Darin ging es um ein Attentat. Nach au?en sollte es so aussehen, als gelte es der Fun-Bank. Die meisten Opfer sollte es aber unter den Besuchern des daneben liegenden Wollow-Stadions fordern. Die einfachen Weih sollten glauben, die Koom hätten den Täter geschickt. Von denen wussten sie eigentlich nur, dass sie gegen individuell geleitete Banken waren und vor Jahrhunderten Krieg gegen die Weih geführt hatten. Natürlich standen immer wieder Horrorgeschichten in der Zeitung.
Breckoro hörte den Einwänden seines Präsidenten immer widerwilliger und ungehaltener zu. Schließlich sprang er auf. Ihm reichte es. Musste der Präsident ihm unbedingt einen Vortrag halten über die Würde, mit der sich ein Weih als Pondo individuell entfalten konnte? ...

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Weiter mit den Gedichten des Tages vom Freitag:

Freuen wir uns mit Sebastian Deya: Nein er ist nicht "abgehoben". Es gibt fliegende Hunde. Aber ...
Scherz beiseite. Fahren wir lieber mit einem Liebes-Haiku fort. Das wäre dann "Haiku Nr. 7" ...



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