Freitag, 26. Juli 2013

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1805

Beginnen wir wieder mit der Prosa in Fortsetzungen:

.Slov ant Gali: Planet der Pondos (23)

... Musste der Präsident ihm unbedingt einen Vortrag halten über die Würde, mit der sich ein Weih als Pondo individuell entfalten konnte? Fühlte der sich etwa wirklich von höheren Mächten zu seinem Amt berufen? Oder hatte er einfach schon so viele Wahlreden gehalten, dass er ihnen selbst glaubte? Breckoro zweifelte nicht daran: Dieser machtgierige Präsident war selbst scharf auf Krieg. Warum nur musste er sich trotzdem derma?en vor ihm ausbreiten, als stünde er vor der Kamera? Wir sind wieder wer! Unsere Leistung muss sich endlich lohnen! In Wirklichkeit ging es den einfachen Weih so schlecht wie lange nicht mehr.
Wann endlich konnten sie allen zeigen, dass sie das durch diesen schmählichen Vertrag aufgezwungene Verbot der Kampffliegerforschung überwunden und Fluggeräte entwickelt hatten? Aber wozu sollten die in Friedenszeiten gut sein?
Breckoro wusste: Sie brauchten eine akute Bedrohung durch die Koom-Pondos, eine, die jeder einfache Weih auch als persönliche Bedrohung empfand. Hatte er das nicht überzeugend begründet? Aber dieser Schauspieler, der sich Präsident nannte, laberte und laberte…
Endlich fiel er seinem Gegenüber ins Wort: „Glauben Sie mir: Was Wahrheit ist, bestimmen wir. Richtiger: wir produzieren sie. Dazu sind wir da. Das kleinere ?bel zu sein, hat was für sich. Es ist doch längst in den gläubigen Pondohirnen eingebrannt, dass es anders als mit engerem Gürtel nicht geht. Das hält aber nicht ewig. Hören Sie auf, sich zu beschweren, wenn Sie in Begeisterungsstürmen zur Wiederwahl getragen werden! Alles hat seinen Preis. Ein paar Tote? In unseren Ghettos sterben laufend Tausende, ohne dass es jemand beachtet. Etwas Hunger, etwas krank, viel Bumbum – ist doch egal, woran die Loser im Einzelnen krepieren. All diese nutzlosen Verlierer unserer individuellen Wohlstandsgemeinschaft. Geben sie ihnen das Gefühl, einmal zu den Siegern zu gehören!
Gutgläubige Idioten finden sich überall. Dass die Koom gegen Banken sind, weiß jedes Kind. Das klingt echt. Dass das Wollow-Stadion gerade gegenüber von der Fun-Bank liegt, scheint ein unglücklicher Zufall zu sein. Genug Spuren zu den Koom werden wir legen. Was wissen die Weih schon von denen? Doch nur, was wir berichtet haben. Das halten sie deshalb für die Wahrheit. Warum sollten unsere so eingestimmten Weih den Koom nicht auch solch einen Anschlag zutrauen? Unser Attentäter ist präpariert. Er wird nichts Widersprüchliches sagen können. Ihre entrüstete Rede ist fertig. Jetzt geht es nur darum, dass es möglichst viele Leute im Stadion beim Heimspiel erwischt. Das wird die Masse zum Kochen bringen.“

„Und ohne diesen Aufwand geht es nicht?“... 

***

.Weiter geht´s mit den Gedichten des Tages vom Samstag:

Welch Urlaub gebietendes Wetter draußen. Kann man da tiefsinnig ernste Gediche verlangen? Dazu passt doch wohl eher leichte Kost. Ein Glück, dass offenbar Gunda Jaron mit ganz frischen Impressionen "Im Watt" war ... und uns daran teilhaben lässt ... Es war gar nicht so leicht, wenigstens im weitesten Sinn dazu passend den "Haiku Nr. 8" zu finden ...






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