Samstag, 27. Juli 2013

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1806

.
.Slov ant Gali: Planet der Pondos (24)

..Und ohne diesen Aufwand geht es nicht?“
Breckoro atmete auf. „…Ohne Zorn und Angst vor den nächsten Anschlägen der Fremden denken die Pondos zu viel darüber nach, was sie das Unternehmen kosten wird. Wir haben schon die nötigen Mittel, um die kleinen Weih für etwas zu begeistern, an dem sie eigentlich kein Interesse haben dürften. Sie werden sehen, bald werden alle von ehrlichem Zorn beseelt durch den Welaspalt drängen. Den kreativ erfolgreichen Weih werden sich riesige neue Absatzmärkte erschlie?en. Das sind die, die ihre Wiederwahl finanzieren. Für den Rest ist die Aktion Wahnsinn. Kein Weih wei?, wie viele Minen dort hochgehen werden. Na und? Ist es Ihr Leben? Oder meins? Und ganz nebenbei haben wir ein gerade ein Gerät entwickelt, mit dem eventuell lagernde Minen aufgespürt und ferngezündet werden könnten. Das gibt ein Feuerwerk, dass das ganze Tien-Tien-Massiv wackeln wird.“
Der Mittelfinger des Präsidenten tauchte in den blauen Siegellack. Dann rollte er ihn unter dem Dokument ab, das Breckoro grinsend an sich nahm. Nun würden die Karten des Planeten neu gezeichnet.





Die Automatiktür öffnete sich lautlos. Uljana lie? ihren Blick schweifen. Oh nein! Unwillkürlich hielt sie den Atem an. War das die Möglichkeit? Der Mann mit der seltsamen Haut ging von Sarg zu Sarg und schaltete die Weckautomatik ein! Er schwankte hin und her, als wäre er berauscht. Wahrscheinlich durch das Wecken geschädigt. Unberechenbar. Gefährlich.
Uljana schluckte ihr „Neeeeein!“ herunter. Wie sollte sie auf einen vielleicht Irren reagieren? Andererseits … wenn der Mann mehr wusste als sie? Wenn er als Erwachsener während ihrer Abwesenheit Zugang zum Computersystem bekommen und den Fehler, an dem sie gescheitert war, längst behoben hatte?
Uljana hielt den Atem an. Noch zwei Schalen und der Mann wäre bei Debbie. Gleich würde er ihre Weckautomatik aktivieren. Und wenn er es falsch machte? Die Mum tötete? Was sollte Uljana tun? Sie kam auf die Schnelle zu keiner Lösung, rief nur zaghaft „Hallo!?“ um auf sich aufmerksam zu machen.
Ganz langsam, als bemerkte er erst jetzt, dass er nicht mehr allein im Raum war, drehte der Mann sich um. Er war jetzt in eine Uniform gehüllt, die seine seltsam gefärbte Haut fast überall verdeckte. Er musste also an einem Replikator gewesen, konnte nicht völlig irre sein. Er kam Uljana deshalb weniger unheimlich vor.
„Geh spielen, Kind! Ich muss die Besatzung wecken“, knurrte er abweisend. „Das ist auch für dich gut.“
Uljana schluckte die Beleidigung herunter. Sah der Mann nicht, dass sie eher einer Frau als einem Spielkind nahe kam? ...
.
.***
..Und nun zu den Gedichten des Tages von morgen:

Schade! "vom halb gefüllten fass ohne boden" ein Gedicht zu schreiben wäre meines Erachtens nur als etwas Surrealistisches, meinetwegen "Unrealistisches" lösbar. Die Idee finde ich genial. (Sie ins Gedicht umzusetzen traue ich mir nicht zu.) Sebastian Deya nimmt seine Aussage aber ernst. So bleibt die Frage, was bleiben sollte ...

Inzwischen haben vielleicht die ersten Leser ergoogelt, was Senryūs sind. Sie haben dann herausgefunden, "japanische Gedichtform", "dem Haiku verwandt", "kein Reimrhythmus, sondern 3 Verse mit 5, 7, 5 Moren", was wir hilfsweise ins Deutsche mit Sprechsilben übertragen, und "inhaltlich nicht festgelegt" (im Gegensatz zum auf Natur fixierten Haiku). "Senryū Nr. 9" behandelt die Aufgabe etwas unkonventionell durch drei sinntragende Begriffe ... 
.
.
.
.


.

..
.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Follower