Donnerstag, 11. Juli 2013

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1792

1. Prosa


Slov ant Gali: Planet der Pondos (9)

... „Mum, sag doch was!“
Als Antwort erschien Uljana das gleichmäßige feine Summen im ganzen Raumschiff jetzt deut­licher und lauter.
„Ach, Debbie!“
Uljana stützte eine Weile grübelnd die Arme auf den Deckel. Schließlich richtete sie sich entschlossen auf. Alles war besser als dieses sinnlose Nichtstun. Vielleicht fände sie irgendwo die Lösung für ihre Probleme. Als erstes sollte sie sich doch etwas anziehen. Vielleicht half das gegen dieses Gefühl der Hilflosigkeit. Also auf zum nächsten Replikator! Irgendwo im Schiff funktionierte hoffentlich noch etwas. Uljana entschied sich für das Schiffskasino. Dort standen gleich drei der Replikatoren. So viel hatte Uljana noch von der Führung durchs Schiff behalten.
Die nächstliegende Tür zum Gang öffnete sich automatisch. Vor Uljana tauchte ein kurzer Korridor auf. Sie erinnerte sich jetzt dunkel an den Bereich. In dieser Kelleretage gab es auf der rechten Seite einige Türen zu den Speichern, links war der Maschinenraum. Uljana ging schnell an ihm vorbei. Das Raumschiff war so konstruiert, dass sich normalerweise niemand dort aufhielt, weil alle Funktionen von der Brücke aus gesteuert wurden. Ein Grund mehr für Uljana, den monströsen Anlagen auszuweichen.
Die doppelte Schiebetür des Fahrstuhls öffnete sich geräuschlos. Ohne weiter nachzudenken sagte Uljana „Kasino!“ Bevor sie sich umgesehen hatte, schloss sich die Tür hinter ihr. Sie spürte einen leichten Andruck. Tür auf. Schon erstreckte sich vor ihr ein Gang. Er war im Gegensatz zu den bisherigen Räumen sehr anheimelnd. Ein Läufer am Boden, die Wandflächen gepolstert, alles in warmem Hellbraun gehalten, und ein Gemälde vor der vorletzten Tür. Uljana stoppte kurz, atmete durch. Sollte sie nicht lieber in eines der Quartiere gehen? Die Nummer 146 war für Debbie und sie vorgesehen, und gerade fiel ihr ein, dass es auch dort einen Replikator gab. Nein, was man anfängt, soll man zu Ende führen, sagte Debbie immer. Uljana ging weiter. Hoffentlich klappte endlich einmal etwas.
Uljana entschied sich an der Luke des mittleren Replikators für eine Uniform, stellte sich vor einen gro?en Spiegel, drehte sich, war mit sich zufrieden, und schrak zusammen. Die Brücke! Warum war sie darauf nicht vorhin gekommen? Sie rannte zum Hauptfahrstuhl, also demselben, mit dem sie gekommen war. Von dem wusste sie ja nun, dass er funktionierte. Es war ein so befriedigendes Gefühl, einmal genau das zu erreichen, was man wollte.

„ Zur Brücke!“ Uljanas Kommandostimme klang sicher. Wie hatte der Commander damals gesagt? Wir haben ein zentrales Computersystem mit mehreren Hauptanalyseprogrammen. Dazu kommen dezentrale Programme, die miteinander vernetzt sind. ...Wenn dabei ein Modul ausfallen sollte, würde es sofort durch das Netzwerk überbrückt.hatte er die Frau, die verängstigt gefragt hatte, was denn passierte, wenn sie unterwegs ein Meteorit träfe, herablassend angelacht. Hoffentlich würde der zentrale Analysecomputer Uljanas Fragen beantworten. ...

***

2. Gedichte des Tages" ...

Es war eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis das erste Liebesgedicht für "PRISM" auf diesem Blog erscheinen kann. Thomas Reich lässt da seinem Herzen Luft. Dabei gibt es gegen Datenfressmonster nur ein Mittel: Überfütterung ...
Vorsorglich weise ich übrigens daraufhin, dass sich in meine Bücherwand keine "Blindbücher" befinden ...



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