Sonntag, 6. Januar 2013

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1613

Optimistisch bin ich der Meinung, in den "Gedichten des Tages" vom 7.1.2013 in Inhalt und Form Gegensätzliches gefunden zu haben:


Selbstkritik ist bekanntlich ein möglicher Schritt zur Besserung. Was aber, wenn der Gegenstand der Kritik nicht wirklich "Der Ausrutscher" ist, sondern umgekehrt, wenn also der Blick in den Spiegel zu fast zwanghaftem Gelächter führt? Sagen wir so: Das Gedicht sprang mich einfach so beim Luftholen an ...
Aber ich habe gleich einen echt typischeren Slov ant Gali auf Lager. Zu "Neujahr, leicht chinesisch" sollte man wissen, dass es in Marzahn einen SOLCHEN Teich im chinesischen Garten gibt ... auch wenn man dort zu Neujahr nicht rankam ...




Slov ant Gali: Wo Bäume weinen ... (23)



... „Xu-Li, kommst du mit, einen Verstärker replizieren?... Ihr anderen wartet hier, falls sich jemand meldet.“
Hätte ich Sarah erklären sollen, dass sie nicht Xu-Li hieß? Sie trottete sofort mit hinterher.
Xu-Li, da haben wir lang und breit einen Plan bequatscht. Aber was wer zu tun hat, wenn was schief geht, das haben wir nicht geklärt.“
Mach dir keine Vorwürfe, Uli, wir sind eben keine ausgewachsenen Astronauten. Wir dürfen das.“
Eigentlich breitete mir Xu-Li nur Freude. Sie war wohl zwölf, wenn man von der Erdenrechnung ausging, und so zierlich, wie sie aussah, hätte man sie auch acht schätzen können, und ich hatte sie auch dabei erwischt, wie sie Kind spielte, aber wenn es drauf ankam, war sie vernünftig wie eine Große.
Und was sollen wir deiner Meinung nach tun?“
Ich bleibe im Lager. Dir wäre ich keine große Hilfe, und mit den anderen komme ich klar. Ihr braucht zwei Tragen für Verletzte und etwas Proviant für zwei Tage. Ihr geht Onjas Gruppe hinterher. Die ist wahrscheinlich am wenigsten weit gekommen. Wir rufen die anderen Gruppen zurück. Sie sollen die Funkstationen dort lassen, wo sie gerade sind. Von hier aus machen sie sich dann auf die Suche.“
Ich kann tragen. Ich hab bestimmt Kraft“, meldete sich Sarah.
Mir schien der Gedanke einleuchtend. Also nicht unbedingt der, dass Sarah tragen könnte, sondern Xu-Lis Plan.
Gut. Dann mal los!“
Bevor die anderen sich wundern konnten, dass wir ohne Verstärker zurückkamen, hatte ich schon eingeteilt. Die drei kräftigsten wies ich an, mit mir zu kommen, den Rest teilte ich zum Dauerdienst ein. Xu-Li solle das Kommando übernehmen und für die Besetzung der Funkstation und ihre Versorgung sorgen. In dieser Reihenfolge. Dann eilte ich mit meinem Trüppchen zum Replikator. Die drei Koom waren zwar noch kleiner als unsere Kinder, aber ich hoffte auf höhere Ausdauer. Wenn sie damals mit unter den Gefangenen gelandet waren, dann hatten sie schon irgendwelche Härten durchgemacht. Vielleicht waren sie sogar bei Onjas erster Truppe dabei gewesen. Damals konnte ich diese Wesen überhaupt noch nicht unterscheiden. Jetzt wusste ich, das eine war Kontanaa, und die Jungen Konrol und Krollo. Krollo klang wie ein Nickname, und ich rief ihn gern. Er war auch der rührigste von allen, war zuerst in seinem Schutzanzug und ließ sich ausstaffieren mit Lasten, dass ich ihn kaum bremsen konnte.Wir einigten uns schließlich darauf, dass immer drei den Hauptteil der Last trugen und zwei sich etwas ausruhten. Es würde ein Gewaltmarsch.
Es wurde ein Gewaltmarsch. Auf der Erde hatten die verschiedensten Geschichten die Runde gemacht, warum die Astronauten diese Anzüge nicht mochten. Sie waren schwer und man bekam von der Außenwelt nur durch eine ovale Sichtscheibem die an eine Taucherbrille erinnerte, etwas mit. Wenn man etwas flüsterte, dann hörten das alle anderen in ihren Anzügen richtig laut. Andererseits … Man hätte auf eine Schlange treten und die hätte sich in den Fuß verbeißen können – man hätte nichts davon bemerkt. Aber was sollten wir tun? Wo lagen welche Gefahren? Vielleicht hatten die, die wir jetzt suchen mussten, nur einmal im falschen Moment schnell die Helme abgenommen, um etwas gegen den juckenden Schweiß zu unternehmen. Aber Onja? Nein, die doch nicht! ... 

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