Nachfolgend sichere ich mir eine Idee für etwas Utopisches, was kein Ende finden muss ...
Slov ant Gali: Verbannt (1)
„Wir sind uns einig … irgendwie?“
Hätte man ein einzelnes Wort finden
müssen, mit dem man den Mittvierziger hätte charakterisieren
müssen, so wäre es wohl „smart“ gewesen. Ein Mann, der nicht
einmal richtig attraktiv aussah, aber dem man anmerkte, dass er sich
einen Misserfolg bei Frauen nicht vorstellen konnte. Ihn hüllte die
Ausstrahlung von gewohntem Erfolg restlos ein. Alles war korrekt und
passend an ihm, trotzdem so leger drapiert, dass er nicht als feiner
Schnösel abgestempelt wurde. Und was er jetzt vorhatte, würde auch
nur ein Erfolg versprechendes Projekt sein. Trotz allem würde er
vorsichtig sein müssen. Nicht aufdringlich wie ein Autoverkäufer,
dem man seine Geschäftsabsicht aus jedem Augenwinkel triefen sah.
Und irgendwie verkaufen wollte er etwas, etwas sehr Teures.
Ihm gegenüber steckte ein Mann Anfang
60 in seinem Anzug. Eigentlich ein Maßanzug, doch die Körperformen
ließen sich nicht wegschmeicheln. Ein Mann Marke „Neureich“.
Geldquelle „Distributionsmanagement“. Das konnte alles und nichts
heißen. Rauschgifthandel genauso wie die Zuordnung von
elektronischen Baugruppen zu den Überwachungsanlagen der wenigen,
noch auf der Erde verbliebenen Rohstoffquellen. Das war nicht
wichtig.
Wichtig war, er war der letzte große
im Plan vorgesehene Geldgeber. 10 Milliarden Dollar standen im Raum.
Was gesagt werden musste war alles gesagt. Der jüngere der beiden
lächelte auf eine Weise, als gäbe es noch eine Reihe weiterer
Argumente, mit denen die angebrochene Flasche alten schottischen
Whiskeys nachgefüllt werden könnte und einige andere noch dazu.
„Junge, was ist aber, wenn ich nun
sage, ich versteh´s nicht? Das ist nichts, womit ich mein Geld
verbrennen würde?“
Das Verkäufer-Lächeln im Gesicht
seines Gesprächspartners vertieft sich – wenn denn das möglich
sein sollte noch weiter. Er wird dem Alten jetzt nicht auf den Leim
gehen. Nein. Abwarten wird er. Und er behält Recht. Der Alte spricht
selbst weiter:
„Also dass das Ganze eine Stiftung
werden soll, versteh ich. Praktisch zahlt der Staat den Nominalwert
jeder Einlage noch einmal hinzu. Aber warum soll ich mich an einem
Geschäft beteiligen, von dem ich nichts habe? Es mag ja sein, dass
irgendein Erbe der Erben meiner Erben, ein Ururururerbe sozusagen“
… Er lacht selbstgefällig über seinen Witz. „... durch meine
Investition zum Multibilliardär wird. Was habe ich davon?! … Ja
ja, ich kann alle Leute, die ich nicht mag weiter als auf den Mond
schicken, so weit, dass sie nicht wieder zurück kommen werden. Ich
kann Big Mac eins auswischen, weil ihm sein Knast-Konzern
ausgefiltert wird. Ich tue der Menschheit einen Dienst, weil die
Masse der gefährlichen Aufrührer endgültig von der Erde getilgt
würde, aber auf eine Weise, die so wunderbar human klingt, dass mich
alle mit Orden behängen werden. ...
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