Freitag, 18. Januar 2013

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1625


Empathie ist eine schöne und belastende Eigenschaft von höherem Leben.Sebastian Deya führt das in "Zu schön um unwahr zu sein" vor. Was könnte das für eine Welt sein, besäßen viel mehr Menschen den "GrößenWAHN", eines anderen Engel sein zu wollen und zu können ...
In ganz anderer Weise mit "Göttlichkeit" beschäftigt sich "Konklave der Tiere". Ich gebe zu, die Inspiration bei einem Spaßgedicht gewonnen zu haben, das sich um das Körperteil drehte, das "Boss" sein dürfe ... aber mit Evolution hat es trotzdem viel zu tun ...



Zwischendurch mal ein Blick auf DDR-SF. Roger Suffo schrieb eine Rezension zu Klaus Frühauf "Stern auf Nullkurs". Sicher diskussionswürdig ... aber ich würde danach das Buch nicht lesen ...

Mäßig oder schwach? Auf jeden Fall zu lang. Richtiger: Extrem wenig Handlung im Verhältnis zum Umfang ethisch-philosophischer Reflexionen. Und die auch nicht genau. Eigentlich erschöpfen die sich in der Frage / angebotenen Antwort „Ja!“ auf die Überlegung, ob die Menschheit ein Niveau erreicht hat, auch um den Preis der eigenen Einschränkung einer fremden Intelligenz deren Überlebensmöglichkeit zu gewähren.
Immerhin: An der Fragestellung und der Antwort ersieht man: DDR-Utopie, die voraussetzt, dass die gesamte Menschheit in kommunistischen Verhältnissen lebt. Oder eigentlich … Nein, der Autor kann sich echten Kommunismus nicht vorstellen. Er lässt eine Vertreterversammlung für die Menschen entscheiden.
Handlung?
Kalo bastelt an theoretischen Konzepten für den Kontaktaufbau mit fremden Intelligenzen, leidet darunter, mit seinem Glauben daran nicht ernst genommen zu werden. Dann wird er angefordert, auf dem Pluto bei der Annäherung eines künstlichen Dunkelsterns beratend mitzuwirken. Eklige Flugwesen versuchen dort zu landen. Scheinbar wird die Plutostation mit harter Strahlung beschossen. Zusammen mit zwei anderen Menschen startet Kalo zu dem / den Fremden, die ihm telepatischen Einblick in ihr Wesen und ihre Geschichte gewähren. Sie sind irgendwelche insektenähnlichen Imagos, die technisch hoch entwickelt sind und weil sie ihre physikalische Materie wegbrennen, nach einer Sonne suchen. Ihre Versuche, die Folgen des Eintritts ins Sonnensystem der Menschen zu testen, führen zu Komplikationen. Die Menschheit entscheidet sich für ihre Rettung, nachdem sie sich für den Weiterflug und den eigenen Untergang entschieden haben.
Einen breiten Raum nimmt Kalos Beziehungsentwicklung ein. Als begeisterter Drachensportflieger wird er Vater einer Tochter mit einer Japanerin. Sein damals ärgster Konkurrent übernimmt diese Japanerin wieder, als Kalo von einer Blondine angenommen wird, mit der die beiden Männer im All unterwegs waren. Ach ja, und als die Blondine einen Unfall hat, wird Kalo sein Gefühl klar und die „Astraten“ beseitigen den Schaden, den ihr Erscheinen erst verursacht hatte. Den Hauch von SF-Action bekommt die Geschichte durch den Einsatz eines Kyborgs als Pilot der Menschen und von „Zoomaten“ seitens der Insekten. Mit beiden kommen anfangs die beteiligten Menschen nicht recht klar.
Der Autor vermeidet es dabei geschickt, die jeweiligen Situationen bis zu dem Punkt auszureizen, an dem die Handlung selbst richtig spannend geworden wäre. Da blendet er ab.
Für das Lesevergnügen verkniff ich mir Nachforschungen zu den Existenzbedingungen auf Merkur und Pluto. Trotzdem meldete sich gelegentlich das astronomische Allgemeinwissen, das meinte, die dorthin fantasierten Formen und Bedingungen seinen nicht nur schlicht falsch, sondern der Autor hätte sich das 1979 schon denken können müssen.
Was bleibt? Die Anderen sind eben Anders, aber man kann mit ihnen auskommen. Die Menschen sind individuell und vor lauter Konflikten nicht vorausberechenbar, aber das hat sein Gutes … Die Entwicklung des Internets mit seinen Möglichkeiten ist am Ende des 3. Jahrtausends unserer Zeitrechnung noch nicht wirklich wirklich ...


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