Ein kräftiger Schmunzler für Brunhild Hauschild. Sie wagte sich an das Motiv "Nachts im Wald" und gab dabei offen zu, dass man es als "Pendant" zu "nachgesagt" verstehen kann ...
Es folgt ein weiteres Stück Leseprobe aus "Die sieben Kugeln":
... Und
dann … waren die tropfenförmigen Sikroben nun Leben oder nicht?
Wenn ja, dann ungeheuer aggressives und der härtende Brei war so
etwas wie Alienkot. Die meisten fanden diese Diskussion weltfremd.
Auch für solches Leben könne es bei dem Schaden nur eine Frage
geben: Wie ist es zu vernichten?
Bombenexplosionen
hätten die Tropfen nach allen Seiten verteilt, sie also noch
schneller verbreitet. Ein Angriff aus der Luft fand deshalb wenig
Befürworter. Und da die aktiven Sikroben nur am Rand des Kreises
wirkten, barg der Einsatz von Antimaterie zu viele unüberschaubare
Risiken, um ihm vorschnell zuzustimmen. Bisher hatte es auf der
ganzen Welt noch keine Materie-Antimaterie-Reaktion gegeben, wenn man
vom Aufeinanderschießen in eigens dafür geschaffenen Räumen absah.
Da konnte man die Teilchen noch einzeln zählen. Wenn das Ganze
Erfolg haben sollte, mussten die gesamten auf der Erde hergestellten
Antimaterie-Mengen frei werden. Man könnte einen Idealfall annehmen.
Dann setzte man die Hauptmenge im Zentrum der Katastrophe frei und
die Annihilationsbombe schüfe einen Krater, in den die Sikroben
hineingesaugt würden, die man mit einer zweiten Bombe dann
vernichtete. Was aber wäre mit der freigesetzten Energie, was mit
der Strahlung? Würde die nicht die Ränder des Kraters nach außen
treiben und nicht nur einen riesigen Kreis unbewohnbar machen,
sondern die Sikroben verteilen? Sicher war nur, dass man nicht
gezielt gegen den Sikrobenring vorgehen konnte. Abgesehen davon, dass
man noch nicht über ausreichend Minibomben verfügte und man die
bislang nur für Testzwecke bei Sikroben eingesetzten Feld-Container
einsetzen müsste, konnte man überhaupt nicht sicher sein, ob die
einzelnen Reaktionen einander aufheben, verstärken oder sonstwie
unkontrollierbar beeinflussen würden … Das Einzige, was insgesamt
sicher war: Man würde amerikanisches Praxistestgebiet werden.
Inzwischen
hatte der Fleck in der Mitte des Kampfgebiets einen Durchmesser von
fast vier Kilometern, also den Rand des inneren Sperrgürtels
erreicht. Von oben eine graue, gleichförmige Masse. Den Ring der
Verteidigung um dieses Gebiet herum eröffnete ein breiter Graben,
der den Brei für ein paar Stunden am Vorrücken hindern konnte. Ein
großer Teil der aktiven Sikroben und die Ränder der zähen Masse
liefen dort hinein und füllten ihn langsam auf.
Am
äußeren Grabenrand waren in kurzen Abständen miteinander
verbundene Sprengsätze angebracht. Bald würden die Sikroben
ihre Höhe erreicht haben. Auf einem etwa einen Kilometer breiten
Streifen um den Kreis herum war alles plattgewalzt worden.
Dahinter
war Artillerie in Stellung gegangen. Man hatte alle verfügbaren
Waffen herangeschafft, Laserstrahler neben veralteten
Geschosswerfern. Hauptsache, der Ring war schwer zu
überwinden. Der Koordinierungsrat hoffte, die Sikroben in den
bereits zerstörten Innenkreis zurück werfen zu können. Dort konnte
man sie notfalls wirklich der Antimaterie der Amerikaner überlassen.
Dort war so oder so nichts mehr zu retten. Während allerorten weiter
an kleinen Sikroben- und Silitbreiproben geforscht wurde, setzte man
im Großen auf die Feuerkraft der Geschütze.
Bisher
hatte kein Wissenschaftler beachtenswerte Fortschritte erzielt. Die
aktiven Sikroben zersetzten alle Materialien, mit denen sie in
Berührung kamen. Und dass sie dort, wo man sie mittels Magnetfeldern
im leeren Raum fixierte, anabiotisch ruhten, war auch keine weit
reichende Erkenntnis außer für den Transport der Proben.
Am
Morgen des Angriffs herrschte Westwind Stärke zwei.
Sicherheitshalber wurden einige mobile Geschütze zur Verstärkung
des Ostringes umgesetzt, obwohl niemand ernsthaft damit rechnete,
dass ein so sanftes Lüftchen das Kampfgeschehen beeinflussen könnte.
Die kleinste Unachtsamkeit konnte aber verheerende Folgen haben. ...
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