Hallo, Slov,
habe da auch schon drüber nachgedacht, anbei mein "Freundschaften im Wechsel". Ist nicht ganz so schön wie Gundas "Wie dein Atem".
Hast Du schon über Pferdefleisch gedichtet? Als wenn Du letzte Woche den Skandal gerochen hast, mein "Gifte" ist doch noch hochaktuell!.
habe da auch schon drüber nachgedacht, anbei mein "Freundschaften im Wechsel". Ist nicht ganz so schön wie Gundas "Wie dein Atem".
Hast Du schon über Pferdefleisch gedichtet? Als wenn Du letzte Woche den Skandal gerochen hast, mein "Gifte" ist doch noch hochaktuell!.
So stelle ich mir ein Lyrikblog vor. Brunhild Hauschild lässt sich von anderen anregen, regt an, gräbt aus - wir sind eben eine kleine Gemeinschaft ...
Um aber auf Brunhilds Frage einzugehen: Nein, ein Pferd habe ich noch nicht in einem Gedicht verwurstet, aber vielleicht passt dieses Tier auch zum Thema:
. Damit sind wir ja fast vorbereitet auf exotischere Welten, die unsere Betrugsgesellschaft hinter sich gelassen haben:
Slov ant Gali: Der Planet der 1000 Inseln (11)
Die Schwimmer?! Die
hatten in ihren Anzügen einen Safer. Schon vor Schulbeginn
trainierten die Kinder einen Schwimmstil, bei dem die Position dieses
Safers am Körper – er klemmte in Höhe des mittleren Rückenwirbels
– nie 80 Zentimeter oder mehr unter die Wasseroberfläche geriet.
Stellte der Safer länger als 30 Sekunden einen entsprechenden Druck
fest, so aktivierte er ein Notfallprogramm. Alle Küstenlinien hatten
angepasste Sicherheitsbereiche, aus denen normalerweise nicht
herausgeschwommen wurde.
Deshalb …
Deshalb konnte eigentlich
diese punktförmige rote Markierung auf dem Hauptschirm nicht sein.
Alle Systeme zur Kontaktaufnahme bestritten, dass dort etwas war.
Alle Systeme zur Objektüberwachung bestätigten, dass sich dort ein
künstliches Objekt bewegte. Parhatmo hatte längst seine
Grundhaltung verändert. Von der sicheren Halbschläfrigkeit eines
ereignislosen selbst gewählten Wachdienstes auf innere
Alarmbereitschaft. Parhatmo fixierte den Punkt auf Bildschirm A.
Analyseprogramm.
Die Daten erschütterten
ihn. Demnach handelte es sich bei dem Objekt um ein Boot ohne Motor.
Auf ihm befanden sich drei Mari mit intakten Körperfunktionen. Die
Systeme erkannten keine Identität aus Suma. Es lag aber auch keine
Meldung der Inseln im System vor. Parhatmo war stolz auf sein
logische Folgerungsvermögen. Die vorliegenden Daten ließen dann
noch fünf Schlüsse zu. Die unwahrscheinlichste war die Wasserung
eines Raumflugkörpers und dass Überlebende auf Hilfe hofften. Nur
wenig wahrscheinlicher war ein Systemfehler. Der wäre sicher
vorstellbar gewesen auf Bildschirm A oder einem anderen einzelnen
Teilsystem, nicht aber im Zusammenspiel der Überwachungssysteme,
sprich, ein Fehler hätte es sein können, wenn ein System ein Boot,
ein anderes nichts angezeigt hätte. Blieb ein Scherz der
Programmierer. Der hätte allerdings eines sehr großen Aufwandes
bedurft, um drei Systeme so überzeugend zu koordinieren. Dafür war
sein Strandabschnitt nicht wichtig genug. Aber immerhin war Toyo bei
der Übergabe der Schicht besonders fröhlich gewesen. Das Ganze
konnte auch eine Übung sein. Allerdings wurden die Einzelwärter
normalerweise nur für Punkte getestet. Er, Parhatmo, war viel zu
alt, um noch in ein Auszeichnungsprogramm aufgenommen zu werden. Aber
wenn die meinten, sie könnten ihm beweisen, er löste keine Probleme
mehr, dann hatten sie sich getäuscht. Er wusste um das korrekte
Reagieren. Er würde Aktivität gelb in der Notfallzentrale des Rates
auslösen. Er war dann zu regelmäßigen Änderungsmeldungen
verpflichtet, hatte aber bereits einen festen Partner in der Zentrale
und die schickte ihm ein Verstärkungsteam mit Sanitäter. Sollte da
wirklich ein Schabernack dahinter stecken, dann erginge es dem
Witzbold schlecht. Nach ihm würde nicht nur offiziell durch
Ratsbeschluss gefahndet, er musste mit interner Verfolgung durch die
Wärtergilde rechnen und geriete er in deren Hände, würde er sich
wünschen, zuerst von den Ratsfahndern gefunden worden zu sein. Die
Sicherheit der Mari war heilig. Wächter wurden einfach nicht bei
ihrer Pflichterfüllung behindert.
Es gab aber eben noch
Variante fünf. Nachdem Parhatmo seine Meldung gemacht, also die
Verantwortung nicht mehr allein zu tragen hatte, aktivierte er den
Großflächenplan mit Bewegungsprognosen. Tatsächlich. Möglich wäre
es gewesen. Abgetrieben vom leichten Sturm letzte Nacht, dazu die
normale Drift … Die drei Mari konnten tatsächlich von der Insel Ma
gekommen sein. Der Insel jener Emigranten, die sich lange vor seiner
Zeit eine Insel ausbedungen hatten, um ein Leben nach so eigenartigen
Normen zu führen, dass es bei Kontakt mit Nachbarn nicht möglich
gewesen wäre. Bewusster Verzicht auf alle Technik und Geräte, die
nicht die natürliche Umgebung lieferte, überhaupt alles
Unnatürliche. Parhatmo konnte sich nichts darunter vorstellen.
Wahrscheinlich waren diese Mari zu bedauern. Er wäre dort sicher
schon vor vielen Generationen gestorben. Aber nun … also vielleicht
waren welche von dort geflüchtet? Oder …? Wahrscheinlich waren
deren Gehirne längst verkümmert. Die wussten doch bestimmt nicht
mehr, dass es außer ihrer noch andere Inseln gab. Was von dort
entkäme, würde zum Objekt einer Forschung, die aufzeigen möchte,
wie bestimmte Formen der Kommunikation das Wesen der Mari veränderte.
Arme Flüchtlinge. Da dachten die vielleicht, sie wären ihrer
Kunst-Vorzeit entkommen und würden dafür zu lebenden
Museumsstücken. ...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen