Wer erinnert sich noch an den klassischen deutschen Bürger Hinz? Er war einmal ein Anlauf, bestimmte Verhaltensweise auf eine "Person" zu fixieren. Ich habe ihn nicht genügend gemeistert, aber zumindest Gunda Jaron zu der Erkenntnis gedrängt, dass um uns herum die Hinze wie Pilze aus dem Boden geschossen scheinen. Ich ahne, dass das folgende Gedicht mir seinerzeit inhaltlich nicht so sehr zugesagt hat, weil es eine verengende Erklärung für wirtschaftliche Prozesse anbietet. Aber wir wollen ja zum kritischen Mit- und Gegen-Denken anregen, sodass "Schnäppchenjäger" uns gerade recht kommen ...
Damit der Verwirrte noch verwirrter wird, koppeln wir es mit einem "Schneehasen-Volkslied" zu Ostern zu singen ... Das Wetter erlaubt es noch - und Ostern ist auch bald ...
Es folgt die Fortsetzung zu der Romanidee:
Slov ant Gali: Der Planet der 1000 Inseln (16)
„Du, Brad, ich glaube,
an deiner Stelle hätte ich auch versucht, aus dieser Klasse
wegzukommen. Wenn ich dir im Weg bin, … Also ich finde auch noch
einen anderen Coach.“
„Quatsch! Schlaf
lieber!“ knurrte ich. Aber an Einschlafen war nicht mehr zu denken.
Hatte mich Mahay wirklich durchschaut? War es mir in erster Linie
darum gegangen, aus der jetzigen Schul-Truppe wegzukommen, in der
mich niemand so richtig annahm? Tino war ja weg … Von wegen Held …
Hoffnung, nach einem Jahr als Älterer, der schon richtig in der
Ferne was erlebt hat, wieder einsteigen können. War es das, was mich
angetrieben hatte? Schule war so etwas Schreckliches. Ich wusste ja,
man lernte nicht in erster Linie den Stoff der einzelnen Fächer.
Selbst, um das Lernen selbst zu lernen, hätte es dieses Ortes Schule
nicht bedurft. Aber die Schule war der einzige Übungsort, an dem man
das gemeinsame Lösen von Aufgaben trainieren konnte, bei dem man
seine Partner nicht einfach selbst auswechseln konnte. Man musste
sich einfügen. Verdammt! Genau das war das, was mir nicht gegeben
war. Da hatte ich nun einen Weg gefunden, diesem Gefängnis zu
entfliehen, und da kam diese Mahay. Ich brauchte mich nicht um sie zu
kümmern? Ich möchte aber. Also in Bezug auf meine Beweggründe
durchschaute sie mich schneller, als ich das in Jahren geschafft
hatte. Ob sie auch durchschaute, dass ich schon längst nicht mehr
hätte aufgeben wollen, sie zu coachen und es nur nicht aussprach, um
mich nicht verlegen zu machen? Was waren Mädchen doch für eine
seltsame Erfindung der Natur ...
Meinen Vater brauchte ich
mit so etwas nicht zu behelligen. Seine Antworten kannte ich schon
auswendig. Die wichtigste Floskel: „Wer das eine will, muss das
andere mögen.“ Das machte es aber nicht leichter, im Warteraum
einer Hautärztin zu sitzen und irgendwie auf großer Aufmunterer
hochgetuned zu sein. „Mach dir nichts draus, wir kriegen das schon
hin ...“ Ne, bloß nicht! Das war ja auch nicht wahr. Letztlich
musste Mahay mit ihrem Hautfehler allein zurechtkommen. Vielleicht
„Unsere Medizin hat bisher alle Krankheiten in den Griff bekommen.
Die wird doch wohl bald was gegen deine komische Allergie gefunden
haben ...“?
Ich weiß nicht, wo ich
gerade mit meinen Gedanken war, als die Tür aufging und nicht Mahay
rauskam, sondern die Ärztin höchstpersönlich meinen Namen rief.
„Ihre Partnerin möchte,
dass Sie dabei sind, wenn ich die Befunde erkläre.“
Also danach fehlen mir
einige Sekunden Film. Ich Mahays Partner? Das hatte sie gesagt? Ich
brauchte eine Weile, bis es mir dämmerte. Wie hätte sie denn sonst
unsere Beziehung bezeichnen sollen? Für die gab es wahrscheinlich
keinen treffenden Ausdruck. Andererseits erwartete Mahay, dass sie zu
wenig von dem verstehen würde, was ihr die Ärztin erklärte. Na
gut. Da war sie an den Falschen geraten. Von allergetischen
Reaktionen verstand ich so wenig wie irgendein normaler Mari. Meines
Wissens gehörten die der Geschichte an, waren längst beseitigt.
Aber …
Also über uns ergoss
sich ein Schwall von Erklärungen. Ich glaube, ich machte das einzig
Richtige: Ich nahm Mahays Hand und hielt sie fest. Sie schien das
sehr zu beruhigen … und dass ich es eigentlich eher getan hatte, um
mich selbst zu beruhigen, brauchte sie ja nicht zu wissen. Das
Einzige, was uns wirklich klar war, als wir wieder draußen waren,
war, dass Mahay in absehbarer Zeit keine normale Kleidung würde
benutzen können, wollte sie sich nicht einer Desensibilisierung
unterziehen. Das wäre aber einem Mädchen in ihrem Alter nicht zu
empfehlen …
„Du, ich habe eine
Idee. Ich glaube, die ist die Lösung ...“
Mahay fiel mir nicht
gerade um den Hals vor Begeisterung. Sie schien es für eine
Trostformel zu halten oder mich für ungeeignet, ein Problem zu
lösen, von dem gerade eine Spezialistin bestritten hatte, dass es
lösbar sei, weil in den letzten hundert Jahren so etwas nicht
aufgetreten sei.
„Wie heißt das Zeug,
aus dem dein Kleid ist?“
„Wali ...“
„Und das, was du
drunter hast?“
„Eigentlich auch ein
Produkt der Wali-Pflanze, aber schwemmgeweicht.“
Na, da fragte ich liebe
nicht näher, was das war.
„Du weißt also, wie
das geht?“
„Klar. Wir lernen schon
früh alle Abläufe vom Anbau der Pflanzen über alle
Bearbeitungsmöglichkeiten bis zum Schneidern und Schmücken. Mir hat
aber nur das Schneidern und Sticken gefallen.“
„Komm, wir rennen ein
Stück!“
Als wir dann vor meinem
Computer saßen, begann ich zu erklären: ...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen