Dienstag, 12. Februar 2013

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1650


Was habe ich gestern nur angerichtet?! Da hat nun der aktuelle Papst mit seinem Rücktritt erstmals etwas Positives als Pesönlichkeit vollbracht ... und dann kommt er so schlecht weg ... Aber nicht nur das: Es folgte sogar noch eine Dichtung gegen den Frühjahrsputz - na, da muss natürlichBrunhild Hauschild mit einer Richtigstellung folgen ... Übrigens ... kann man trefflich darüber streiten, ob es sich bei ihrem Gedicht um ein sauberes Sonett handelt ...
Aber eigentlich geht es ja auch um die freudige Erwartung des bald vorherrschenden Frühlings mit all den Zwitscherlingen um uns herum: "Vogelfortschritt"



Übrigens erwäge ich bereits einen ganz anderen Anfang für das Romanmanuskript:

Slov ant Gali: Der Planet der 1000 Inseln (7)



Am nächsten Tag machte Mahay nur einige Andeutungen. Sie habe bestätigt, dass ich sie wohl nett fände, sie mich ja auch, und ich hätte ihre entzündete Haut behandelt und ihr ginge es schon viel besser. Als ich fragte „Ihr … also der Haut ...“ hatte Mahay geantwortet, „Natürlich habe ich ihr gesagt, dass man dir vertrauen kann, was sonst? Mir auch, klar. Das habe ich gesagt, ja.“


Der zweite Schultag brachte anfangs wenig Besonderes. Allerdings möchte ich nicht über die ersten Fragen sprechen, die Mahay gestellt bekam, also was sie darauf antwortete. Das war im Einzelnen nicht wichtig. Wichtig war nur, dass sich die meisten das Lachen nicht verkneifen konnten und der Co-Trainer Elektronik danach nicht sie zum Hilfsangebot ins Nebenkabinett holte, sondern mich. Ich sei doch einer der Leistungsträger im Fach … Ob ich mir vorstellen könne, das Mädchen behutsam an das Niveau der Klasse heranzuführen. Allein würde sie das nicht schaffen und es wäre wohl viel Zeit erforderlich. Er müsse sich ja um alle kümmern. Was sollte ich machen? Früher oder später würde es sich eh bis zum letzten Co-Trainer herumgesprochen haben, dass wir zusammen wohnten. „Ich werd´s versuchen.“

In die Schule war Mahay noch in den Sachen gekommen, die sie in der Wohngemeinschaft bekommen hatte. Die hatte sie, kaum dass wir zuhause waren, wie Juckpapier von der Haut gerissen. Ich begleitete sie dann zur Gesundungsstation. Ein Hautarzt erklärte dort, er müsse zwar noch einige Tests durchführen. Die würden ein paar Tage dauern, weil dazu ein Screening des Zentrallabors erforderlich sei, aber Mahays Haut habe aller Wahrscheinlichkeit eine ungewöhnlich extreme Allergie gegen mehrere Bestandteile unserer üblichen Bekleidung – und zwar anscheinend exakt derjenigen chemischen Komponenten, die sie widerstandsfähig gegen äußere Beanspruchung mache. Ja, nur ihre mitgebrachten Kleider könne sie tragen oder Anderes aus den gleichen Materialien, aber nichts, dessen Eigenschaften künstlich verbessert worden waren. Das hieß eigentlich, Mahay hätte nackt herumlaufen müssen, sobald sie ihrem Inselpaket entwachsen war.
„Du, ich habe doch schon gesagt, vielleicht wirst du ein Trendsetter in Sachen Mode und in ein paar Tagen wollen alle in der Schule so rumlaufen wie du. Du musst nur alles erstmal selber machen.“

Vielleicht hätte ich damit Recht behalten. Als Mahay am nächsten Tag mit ihrem bestickten weißen in die Schule kam – ich hatte ihr das empfohlen, weil ich es am hübschesten fand und sie musste es sowieso bald waschen – wurde sie in den ersten beiden Pausen von Mädchen umringt, die genau wissen wollten, aus was das sei, wo man es bestellen könne und so. Na gut, als Mahay antwortete, das habe sie nicht bestellt, sondern die Stickereien seien von ihr und der Stoff direkt in ihrem Dorf gewebt worden, ließ das Interesse etwas nach, aber Janka meinte, sie würde das schon organisieren; da machten wir ein Modelabel draus, doch dann …
Also auf ein Mädchen aufzupassen ist ja für einen Jungen eine schwierige und gelegentlich unlösbare Aufgabe. Das Schlimme im konkreten Fall war, dass ich sogar schuld an der Katastrophe war ...  

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