Freitag, 6. April 2012

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1351

Nun geht das Journal wieder ohne "Störung" weiter. Es ist Ostern und darauf können wir heute eingehen - und nur nebenbei erwähnen, dass morgen der Tag der Ostermärsche ist:


.Hurra ... noch was Öööööösterliches. Dank unser besten "Häsin" können wir uns an "(kein) Ostergedicht" erfreuen ... Wer das ist, ist kein Geheimnis: Gunda Jaron.
..Was vorgestern begann, geht heute in die 2. Runde: Slov ant Gali"verurteilt".


Selbstverständlich folgt die nächste Romanfortsetzung "auf den Fuß":


Slov ant Gali / Gunda Jaron:   

                Ich wurde Gott (14)



... Fast die ganze Zeit redete ich mir zu. Das heißt, ich schlief so lange ich konnte. Ich mühte mich, sowenig Sauerstoff wie möglich zu verbrauchen. Mir wurde schwindlig. Mehrmals. Wenigstens erinnerte ich mich an bewährte Autosuggestionstechniken. Die Eindrücke eines Landeanflugs, den man nur indirekt wahrnimmt, konnte ich trotzdem nicht ganz unterdrücken. Die Zeit zog sich hin.
Dann kamen die Druckveränderungen, dann ... Ich war benommen, hatte aber kein Gefühl irgendeiner Katastrophe. Plötzlich blinkte die Innenbeleuchtung auf. Nur kurz. Dann wieder Dunkelheit. Dann erklärte eine Geisterstimme: „Beginne Neuaufladung!“
Der schönste Satz, seit ich von meiner Erde gestartet war. Er bedeutete, dass ich gelandet war und der Computer eine externe Energiequelle gefunden hatte. Am wahrscheinlichsten war das Licht der fremden Sonne. Die Luft im Innenraum kam mir berauschend frisch vor. Nahm die Automatik innerhalb der nächsten 10 Minuten den gesamten normalen Betrieb wieder auf, dann lag die Außentemperatur deutlich über den befürchteten 250 Kelvin. Ich zählte achtmal bis hundert. Dann umgab mich die gewohnte technische Betriebsamkeit. Meine beiden Kameras, neu fokussiert auf Nahsicht, übertrugen Umgebungsbilder auf die zwei Monitore. Was ich da sah, ließ mich vor Hoffnung zittern. War ich im Garten Eden gelandet, dem Paradies, von dem die Menschen früher geträumt hatten, wo man ohne Mühe wunderbar leben konnte? Zwar war ich unsicher, an welche Vegetationsperiode der Erdentwicklung mich das Bild erinnerte, aber vergnügt registrierte ich Bäume, die ein Mix aus riesigen Farnen und Kokospalmen zu sein schienen, und hin und wieder kamen Libellen mit Flügelspannweiten zwischen 20 und 60 Zentimetern ins Bild. Tropisch sah das aus und ... wann kam denn endlich die chemische Analyse? Die mikrobiologische? Diese Welt war bestimmt bewohnbar! Ausgerechnet in dieser Situation fiel mir eine Erklärung ein, warum mich das nun verlorene Raumschiff vielleicht hierher gesteuert hatte. Ich war in der Zeit des Wurmlochkontakts – ich weiß keine andere Erklärung, als dass ich ein Wurmloch passiert hatte – nur für kurze Augenblicke munter gewesen; wie lange ich ohne Besinnung war, kann ich nur spekulieren, denn auch meine Uhr konnte unter Einwirkung der fremden Kräfte Unsinn zeigen und eine Veränderung der Zeit wegen hoher Geschwindigkeit erfasste sie sowieso nicht, also was sich da wie lange ereignet hat, überhaupt, in welche Zeit ich aus Sicht meiner Heimaterde geraten war, werde ich nie wirklich wissen – nicht einmal, wie lange welche automatischen Steuerfunktionen noch gearbeitet hatten. Es konnte ja sein, dass der Computer noch ein grünes Ziel entdeckt und anvisiert hatte und diese Richtung hatte das dann steuer- und eigenantriebslose Raumschiff beibehalten …

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