Montag, 16. April 2012

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1361

Bei einem täglichen Literaturjournal ist es gar nicht so leicht, den "Turbo" einzuschalten. Da geht vieles seinen alltäglichen Gang, an den man sich allmählich gewöhnt hat. So ist das hier auch. Im Prinzip ist klar, womit diese Ausgabe beginnt: Mit den nächsten planmäßigen "Gedichten des Tages":


Ob ich einmal die Frage beantworten kann und will, was denn dieses Gedicht zu bedeuten hat? Im Moment ist es mir noch gleich. Es verarbeitet Traumbilder und ... mir hat das Aufschreiben Spaß gemacht ... "Guten Morgen".

.Bisher kannte ich die Metapher nur als Warnung: "Du bewegst dich auf verdammt dünnem Eis, min Freund." Bei   gehört es zu eine Liebeserklärung:
Sebastian Deya "Bei jedem Blick"


Wenn wir die vorgestellt haben, schauen wir nach Extras, finden keine und machen mit den utopischen Fortsetzungsroman weiter. Was sonst?!


Slov ant Gali / Gunda Jaron:   

                Ich wurde Gott (24)




... Sie trug etwas Sandalenartiges, keine Strümpfe, ein Kleid, dem ein Strick um die Hüften und zwei mir unbekannte Knoten über den Schultern Halt und Form gaben. Schmuck erkannte ich keinen. Als ich ihr noch einmal ins Gesicht zoomte, erschienen mir die Brauen unverhältnismäßig hoch und breit. Bemalt war das Gesicht mit schwarzer Kreide. Circa 40 Kilogramm sei die Frau schwer und 150 Zentimeter hoch, erklärte der Analysator. Humanoid, natürlich. Schlank also und zierlich. Für die Gravitationsverhältnisse dieses Planeten eigentlich zu klein gewachsen.
Weißt du, während ich dieses erste fremde Wesen musterte, erklärte ich es zum Menschen, zu Meinesgleichen. Und das trotz der Zeichen von Greisenhaftigkeit und trotz der wulstigen Lippen und der nur vereinzelt verbliebenen Zähne. Also schön hätte ich diese Frau nicht genannt.
Im Innersten spürte ich Widerspruch: Gerade bei so offensichtlich erscheinender Ähnlichkeit sollte ich mich vor vorschnellen Urteilen hüten. Nur weil dieses Wesen mit seinen Formen an eine Erdfrau erinnerte, musste es keine sein, was wie Greisenhaftigkeit aussah, konnte die normale Hautbeschaffenheit sein und so. Ich wusste doch nichts!
Ich weiß nicht, wie lange ich mich mit der Betrachtung dieser „Oma Eva“ hingab ... bei uns gibt es ein Märchen, demzufolge die allererste Frau auf Erden Eva geheißen hatte ... Irgendwann riss ich mich los und ließ den Film normal weiterlaufen. Selbstvergessen bestaunte ich die Geschöpfe, die da nach und nach an meinem heimlichen Drehort auftauchten. Die Bilder bestätigten doch meine anfängliche Vermutung. Offenbar gehörte die zuerst aufgetauchte Frau zur ältesten, der dritten Generation. Es gab noch eine Elterngeneration. Etwa zwei Drittel der Wesen, die ich an diesem Tag zu Gesicht bekam, waren Kinder unterschiedlicher Reife.Von denen liefen einige unbekleidet herum. Die meisten dieser Menschen trugen aber ähnliche Kleider wie die Frau, die ich als Erstes gesehen hatte. Allerdings hatten die Männer einen breiten Gürtel um und irgendwelche Teile auf den Schultern, die die Knoten verdeckten, und ihre Kleider waren kürzer. Ich erinnerte mich, ähnliche auf Abbildungen in einem Buch über unsere Geschichte bei ägyptischen Fellachen gesehen zu haben.
Aus den insgesamt 25 Hütten waren etwa 150 bis 200 Menschen geströmt. 152 behauptete der Analysator.
Was immer geschah, vorerst würde ich nur beobachten und abwarten. Ich schaltete auch einmal die von den Richtmikrofonen eingefangenen Geräuschäußerungen zu. Da erkannte ich aber nur lauter Zischlaute und Aas dazwischen. Nun ... in der Hinsicht war mir die Technik überlegen – mit einer Einschränkung: Auch sie brauchte Zeit, um Begriffe zu erkennen. ...


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