Donnerstag, 2. August 2012

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1471

Dies sind die "Gedichte des Tages" VOR den Diskussionen im Rahmen des Friedrichahainer Autorenkreises:


Also den ersten Kommentar, den ich vom meinem Lyrik-Meister zu hören bekäme, böte ich ihm dieses Gedicht als das meine an, lautete: "Also DICHTEN kommt von VERdichten. Da hast du noch Reserven ..." Aber soll manThomas Reichs "Ü 30" so kommentieren?!
Das mit dem Kommentieren ist so eine Sache. "Versucht haben wir´s" hatte ich für den Friedrichshainer Autorenkreis geplant. Letztlich wählte ich zwei andere Texte aus - alle drei Texte verwandelten sich in dieser Kandidatur ...


Dies ist der Stand NACH einer von vielen Abstimmungsrunden zwischen den Autoren des SF-Romanprojekts:


Slov ant Gali / Gunda Jaron:   

                Ich wurde Gott (132)


... „Saks, die ihr gewagt habt, gegen mich in den Kampf zu ziehen: Ihr steht jetzt vor der wichtigsten Entscheidung eures Lebens. Jeder, der bereit ist, sich in meinen Dienst zu stellen, kann dies jetzt tun. Er bleibt einfach stehen und wartet ab. Besonders mutige Soldaten, die künftig Kommandeure werden wollen, gehen zu dem einzeln stehenden Monsterbrüller am ehemaligen Stadttor. Zuvor aber treten alle vor, die bisher Offiziere und Unteroffiziere waren. Sie sammeln sich am linken Ende der ehemaligen Stadtmauer. Wer abziehen will, verlässt das Schlachtfeld über den zugeschütteten Graben, bevor die schiebenden Brüller ihren nächsten Ton von sich geben … Diejenigen, die anderen ein Kommando geben, egal welches, werden sofort erschossen. Gesprochen wird nicht.“
Wie zur Untermalung heulte der Geräuschverstärker der Bulldozer kurz auf, um wieder wie abwartend zu schweigen.
Sekunden des Zitterns begannen. Hatte ich Falsches vorgeschlagen? Hätte ich diejenigen, die auf meine Seite übertreten sollten, zum Vortreten, Zur-Seite-Treten oder überhaupt zu einem Schritt auffordern sollen? Meine Ankündigung würde ich beim besten Willen nicht einhalten können. Aber ahnten das die jetzt fast durchgängig Unbewaffneten?
Die Soldaten sahen mich nicht. Ich sah die meisten von ihnen. Für die Soldaten unsichtbare Phots waren auf sie gerichtet. Einer der Offiziere trat einen Schritt vor, hob eine Hand … Schon sank er, geräuschlos getroffen, zusammen. Die Lautsprecherstimme verkündete: „Auch Gesten sind Kommandos.“
Weitere Sekunden vergingen. Abwarten. Die Einzigen, die sich bewegten, waren einige meiner Robbis. Die instruierten die Bauern, das Schlachtfeld zu verlassen. Dort blieben nur Leichen, Verwundete und Belagerungssoldaten. Kleine Trupps meiner Anhänger schlossen sich denen an, die sich bereits hinter den Maschinen versammelt hatten, die anderen zogen sich in die Deckung der Stadtmauerreste zurück.
Der einzige positive Unterschied zum Beginn der Schlacht war aus meiner Warte, dass es für die bisherigen Belagerer keinerlei Deckungen gab außer einem eventuellen Vorder- oder Hintermann. Auch in der trügerischen Stille war auf ihrer Seite keine Kommunikation möglich. Hoffte ich zumindest.
Noch immer tat sich nichts.
Diejenigen Offiziere, die nicht bei fünf auf dem Weg zum Sammelplatz der Offiziere sind, sind von diesem Augenblick an zu einfachen Strafarbeitern degradiert. Eins … zwei …“ Der Schall des Lautsprechers übertönte alles. „Drei …“
„… Vier …“
Ich machte von Zahl zu Zahl eine längere Pause. Jetzt, nach der Vier, traten drei Männer vor. Obwohl sie verunsichert fast nur trippelten und jede Geste vermieden, die als Kommando hätte gedeutet werden können, wirkten ihre Schritte als Signal. Bedrohlich drängten immer mehr Männer aus dem dichten Pulk hervor. Immer mehr …
Die Zahl der Saks-Männer, die sich als Offiziere outeten, reichte schnell aus, um einen Überraschungsangriff auf die lächerlichen Reste meiner Armee zu unternehmen. Zu Anfang hätten sogar die bloßen Hände gereicht. Ein Schlachtruf und die Massen hätten sich in Bewegung gesetzt. Ich hätte keine Chance gehabt.
Die letzten des mehrere Hundert umfassenden Offizierskorps waren etwa 50 Meter von ihren Soldaten entfernt. ...



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