Mittwoch, 8. August 2012

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1477

Die "Gedichte des Tages" sind wieder einmal besonders aktuell:


Heute wird dem Herrn Bundespräsidenten Gauck die besonders passende Ehre zuteil, dem Reichspräsidenten Hindenburg folgend Ehrenbürger von Rostock zu werden. Sebastian Deya weiß das mit "Kampfansage" angemessen zu würdigen.
Zum Ausgleich beginne ich heute einmal wieder mit einer neuen Kategorie. Mal sehen, was aus ihr wird. Sie hat den Vorzug, aus fast Unerschöpflichem zu schöpfen: "beinahe Liebe" - "Kein Adieu" ...



Dagegen ist der Fortsetzungsroman zeitlos:


Slov ant Gali / Gunda Jaron:   

                Ich wurde Gott (137)



... In der Zwischenzeit mochte es wohl etwa 100000 echte Chrustani geben. Sie verfügten aber allein über eine Berufsarmee von etwa 300000 Soldaten der Vasallen in fremden Distrikten. Darüber hinaus bestand eine Art Wehrpflicht für die abhängigen Reiche. So vermochte Chrust gegen gelegentliche Widerstände in Teilen des Reiches bis zu einer halben Million Soldaten aus den anderen Regionen in Marsch zu setzen. Im Wesentlichen beherrschten sich die Beherrschten zugunsten Chrusts gegenseitig. Dabei wurde immer darauf geachtet, dass kein Heer ganz durch eines der Vasallenreiche gestellt wurde, sondern es wurden gemischte Heere gebaut. In ihnen gab es selbstverständlich einen Kern an Chrustani und ihnen hörigen Offizieren. Dann dienten darin Söldner fast aller Vasallenreiche. Aufgefüllt wurden dieser Stamm durch Männer, die normalerweise als Bauern oder zumindest in Bauernfamilien lebten, aber sich auf Weisung ihrer jeweiligen Herrschaft zum Kriegsdienst zu stellen hatten. Da diese für die niedrigsten und gefährlichsten Dienste eingeteilt wurden, hatte das Leben als fester Söldner einen herausgehobenen Reiz.
Herrschte irgendwo Krieg, waren die Offiziere uneingeschränkt für das Leben ihrer Männer verantwortlich. Streng hierarchisch wurden sie von der Armee übernommen und genauso hierarchisch wurden sie im Reich wieder abgegeben. Hier aber hatte ich eine Katastrophe ausgelöst. Das Reich der Chrustani akzeptierte keine verlierbaren Kriege. Wären also Soldaten aus solchen heimgekehrt, so wären die Offiziere ausnahmslos degradiert, von den Mannschaften aber jeder zehnte Soldat wegen Feigheit vor dem Feind hingerichtet worden. Die Offiziere schlugen zuerst Feiglinge und ihnen Missliebige vor, dann hätte das Los entschieden. Soldaten ohne Offizier hätten sich sofort einer anderen Einheit anzuschließen gehabt und wären dabei fast sicher exekutiert worden. Nun gab es aber keine Offiziere, die ihre Soldaten dem Chrustani-Reich hätten zurückgeben können. Eine Rückkehr unter diesen Bedingungen hätte die Verurteilung wegen Meuterei bedeutet. Für die bäuerlichen Dienstsoldaten bedeutete eine Bestrafung zugleich die Katastrophe für ihre Familie, die ihre bescheidenen Besitzansprüche verloren hätte. Solange sie sich aber innerhalb des Schlachtfeldes befanden, waren sie noch im Krieg. Deshalb waren so wenige geflohen.
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