Mittwoch, 15. August 2012

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1483






Keine Überraschung? Keine Überraschung, sondern ein Journalbeginn mit den aktuellen Gedichten des Tages" von morgen und dann folgt die nächste Folge des Fortsetzungsromanprojekts:


Meine Erfindung ist es nicht, dass die größte deutsche Partei die Partei der Nichtwähler ist. Woran das liegt? Thomas Reich gibt mit "Privilegiert" eine der möglichen Antworten ...
.Aber es sollte ja nicht zu politisch werden. Also wird ein Stück Liebe angehängt: "Anklopfen" ...



Slov ant Gali / Gunda Jaron:   

                Ich wurde Gott (143)





... Ein Unwetter ohne Erbarmen und es kam sehr unpassend. Allerdings hatten die Soldaten andere Sorgen, als sich über meinen Einfluss aufs Wetter Gedanken zu machen. Nicht stehen bleiben, nicht einschlafen … nicht sterben.
Die vordersten konnten sich wenigstens am Geräusch der führenden Fahrzeuge orientieren. Wo die waren, war wahrscheinlich vorn.
Endlich, am Morgen des dritten Tages fast blinden Vorwärtsstapfens meldete der Sender des Sprengjeeps, er habe eine Mauer vor sich. Über 50 Stunden im Wesentlichen ohne Schlaf. Noch immer keine Sicht. Noch immer keine Ahnung, ob und wo welches Teil meines Heeres noch existierte. Einzig die Sender der Robbis meldeten ihre Existenz und dass es in ihrer jeweiligen Umgebung wohl noch lebende Saks gäbe.
Es mag gekalauert sein, wenn ich sage, in Windeseile erwog ich den sinnvollsten nächsten Schritt. Ausschlaggebend war letztlich, dass drei weitere Tage vor der Stadt wahrscheinlich den Kältetod der meisten meiner Männer und das Ende dieses Feldzuges bedeutet hätten. Also war jede Handlung besser als Abwarten. Ich stimmte mich mit dem Robbi im Sprengjeep ab. Er konnte noch vorwärts und rückwärts fahren. Wann er steckenbliebe, war aber wohl nur eine Sache von Stunden, vielleicht schon der nächsten Minuten. Also gab ich ihm den Befehl, entsprechend dem ursprünglichen Plan zu verfahren. Also etwas rückwärts fahren, alles auf Automatik einstellen, direkt in Richtung Mauer abfahren, in voller Fahrt rausspringen …
Für einen Moment schienen die allgegenwärtigen Schneemassen zu zittern. Wellen durchdrangen meinen ganzen Körper, mehr noch, als dass ich den Krach hörte. Wer jetzt noch lebte, musste das auch gespürt haben, er musste wieder eine Orientierung haben, in welche Richtung er laufen musste. Er würde noch einmal alle Kraft zusammennehmen. Ja, da passierte wohl genau das vor ihm, was ihm vorher erklärt worden war. Die Stadt war zum Greifen nahe. Unsere Stadt. Chrust, das wir erobern wollten. Wenn denn noch ein Neben- und Hintermann da sein sollte, der auch diese Stadt erobern wollte. Wenn …
Mein Jeep spürte Trümmer unter sich. Und er überfuhr sie. Irgendwo neben mir im Weißen standen die Mauern Chrusts. Irgendwo neben und hinter mir liefen Soldaten, die noch nicht recht zu glauben wagten, dass sie lebendig durch eine Mauer schritten.
Dabei stand uns das nächste Problem bevor: Wir mussten uns schnellstens in der fremden Stadt orientieren, möglichst ohne auf überlegene Verteidiger zu stoßen. Meine Soldaten ahnten ja nicht, wie gering unsere technische Überlegenheit im Moment war. Aus den Beschreibungen der Vasallensoldaten hatte ich die Robbis Stadtpläne fertigen lassen. Ich musste schnellstens den Palast finden. Solange ich draußen nichts sah, sahen die Männer des Chrustino auch nichts. Aber auf meiner Seite stand noch neben der Überlegenheit meiner Handwaffen im Kampf Mann gegen Mann auch die Überraschung. ...



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