Montag, 30. Mai 2011

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1039

Gunda Jaron: Was bleibt


An Tagen voller Traurigkeit:
Die Sehnsucht spielt mir einen Streich
und trifft mit der Vergangenheit
sich heimlich in Phantasos Reich.


Dann spür' ich Hände, die zuvor
ich nie auf diese Art gefühlt.
Es dringen Worte an mein Ohr,
die niemand sprach. - Das Auge spielt
mit Szenen, die die Fantasie
aus alten Bildern neu erstellt,
und das Verlangen führt Regie.


Das Wunschtraum-Mosaik zerfällt 
im Licht der Jetzt-Realität.
Es kehrt die Traurigkeit zurück.
Und doch - mein Spiegelbild verrät:
Ein Lächeln blieb in meinem Blick .


Damit werden die "Gedichte des Tages" morgen eröffnet. Dem folgt die Überarbeitung von Rap2Opa und dann als "altes" Gedicht autopoiesis .
Womit ich schon bei der Prosa wäre. Und Anna Roth mit ihrem Buch Dreizehn und eine Liebesgeschichte und ihrer Fortsetzungsgeschichte 42 oder der Hauch von Kokos:


... Beim Einschlafen hatte ich das Gefühl, von einem wahnsinnigen Kokosgeruch benebelt zu werden. Ich schlief also auf dem Teppich im Wohnzimmer. Das Schlafzimmer wagte ich nicht zu entweihen. Das Bett dort war gemacht für zwi, auf der Decke lag ein riesengroßer Stern aus Schokoladentafeln, um die Teufelspackung Kondome herum Kinderschokolade, die sie am liebsten aß. Nadine hatte eine wunderbare Schokoladenmädchenfigur.  Ihre zweite Leidenschaft waren Mohnblumen.  Eigentlich hatte ich sie mit einer einzigen Mohnblume in der Hand begrüßen wollen. So hatte ich nun  ihr Geburtstagsbild in verschiedenen Farbnuancen ausgedruckt und diese Farbposter mit Mohnblumen umrahmt - über die ganze, bis dahin nackte Tapete verteilt. Sie sollte sich freuen.
Am Morgen drückte ich einfach die Wahlwiederholung des Telefons - so wie ich das den ganzen Abend zuvor getan hatte. Eine weibliche Stimme meldete sich! Nicht sie, nicht ihre Mutter, sondern Sonja, eine Freundin. Nadine habe einen Unfall gebaut. Gleich auf ihrer Autobahnausfahrt.  Sie werde gerade im Krankenhaus durchgecheckt.  Da sie dort nicht mit Handy telefonieren könne, solle ich ihr, also Sonja, Mails zum Weiterleiten schicken.
Nadine habe beim idyllischen Familienkuchen von ihrer neuen Beziehung erzählt. Dass sie nachher zu einem fahre, der ... na, der einen Sohn habe, und dass der "Kleine" ("Fühlst du dich denn schon reif, so plötzlich Mutter zu werden?") bald sein Abi mache. ... (Fortsetzung folgt)

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