Sonntag, 17. Juli 2011

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1087

Stell dir vor
man hätte rückwärts reisen können
in der Zeit

Stell dir vor
manche Reisenden hätten
ihre Vergangenheit verändert und
die ihrer Vorfahren

Stell dir vor
einige dieser Reisenden wären
gar nicht geboren
deshalb

Dann wären sie
in der Welt
aus der sie kamen
verschwunden auf Nimmerwiederkehr
und lebten weiter
in einer Welt
in der ihr Wunsch
Wirklichkeit geworden
und diese Welt
liefe weiter
bis zum heutigen Tag

Nachdem zwölf Menschen
in zwölf unmögliche Welten
verschwunden waren
wurde eine Reise
in Auftrag gegeben
die Vergangenheit so zu ändern
dass es in der Gegenwart
keine Reisen
in die Vergangenheit
mehr gäbe
und so wäre es geschehen

Parallel zur Welt
wo alles begann
leben dreizehn Welten nebeneinander her
bis sie vielleicht
nicht mehr leben
wie die erste
und in jeder
nennen die Menschen
die anderen Welten nebenher
Fantasie
und in jeder
gibt es Menschen
die sich fragen
ob es sie denn selbst
gäbe
geben könne
geben dürfe
und vielleicht
gibt es in einer
einen Menschen
der schreibt
ein solches
Gedicht

Ich weiß es nicht


Mit dieser "Spielerei" mit dem Absurden hoffe ich testweise den Friedrichshainer Autorenkreis "aufzumischen".
Bei den "Gedichten des Tages kommt übermorgen dazu:  "unreif" und  am amazonas

Das einzige, was mich an der Prosa stört: Sie wird nicht besser ...

Mit dem Toaster fing es an oder Die Kraft der linken Hand

7. Fortsetzung
Einige Jahre früher war ich auf der Suche nach irgendeinem Job auf den Dreh mit der Komparserie gestoßen. Ich fand eine Agentur, die von sich behauptete, Beziehungen zu Nebenrollen in vielen Film- und Serienproduktionen zu haben. Zuerst musste ich insgesamt 300 Mark für Fotoshooting und Setcart hinblättern und in den folgenden Jahren wurde ich insgesamt fünfmal angefordert, wobei ich dreimal beim Casting durchfiel. Und nun gab es das sechste Casting … und ich fiel wieder durch! Dabei hätte ich in einer Krankenhausserie nur als Patient durch den Gang laufen müssen. Dazu hätte man mir einen Gipsarm verpasst!
Nein, nicht gleich nach Runde 1 aufgeben! Ich fing einfach einen der auserwählten Komparsen draußen ab und bezahlte ihm das Doppelte des versprochenen Honorars. Ich wolle doch nur einmal in meinem Leben bei so etwas mitspielen, erklärte ich ihm.
Und ich spielte!!! Unter einem fremden Namen, mit dem ich den Drehtermin wahrnahm.
Ich glaube kaum, dass große, vor allem polizeiliche Nachforschungen angestellt wurden, was aus der Armschiene geworden ist. Ich war weder zum „Abschminken“ erschienen noch zum Honorarempfang. Etwas seltsam war das Gefühl schon, mit einem Kunstgipsarm im Rucksack aus den Räumen zu flüchten. Aber gerade dort, wo so viele zusammen sind, achtet jeder zuerst auf sich und nicht auf den Nachbarn.
Der Gipsarm hatte den Nachteil, dass er nicht aus Gips, sondern aus Plastik, aber den Vorteil, dass er mit einem Scharnier versehen war, mit dem er sich bei Bedarf leicht anlegen und wieder entfernen ließ. Zumindest dachte ich damals, dass es ein Vorteil wäre ….


(Fortsetzung folgt)

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