Dienstag, 10. Juli 2012

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1448

Zuerst - wie fast immer - die Gedichte des Tages

Ein häufiges Merkmal der "Gedichte des Tages" ist oft, dass sie absolut nicht zusammen passen. Heute jedenfalls trifft dies auf jeden Fall zu. Da ist Roger Suffo mit seinem politischen Gedicht "Saudisyravoluzzer, dammische die" in einen Topf geraten mit einem ... also die Melodie kommt einem doch irgendwie bekannt vor ... "Lied, im Mondenschein zu krächzen" gelandet. Ob das wohl gut gehen kann?

... und schon folgt der Fortsetzungsroman:


Slov ant Gali / Gunda Jaron:   

                Ich wurde Gott (110)


... So vieles musste von Anfang an bedacht werden, sollte Fredville tatsächlich funktionieren, selbst, wenn es die bisher einzige Stadt der Welt bleiben sollte, in der die meisten ihrer Bewohner nicht dauerhaft wohnen würden. Ich sah zum Beispiel als Horrorvision die mittelalterlichen Menschenstädte vor mir, wo Ausscheidungen und Unrat einfach auf die Straßen und Gehsteige geschüttet worden waren. Nein! Bei mir sollte es nicht nur fließend Wasser, sondern auch eine Abwasserentsorgung geben.
Die bisherige Wasserversorgung der Burg würde dafür nicht reichen. Oder doch? Ein paar Pumpen, Leitungen, Isolierungen, vor allem für das warme Wasser … Weitere Brunnen konnten immer noch gebohrt und angeschlossen werden. Aber die Abflüsse? Das Einzige, was ich bisher in diesem Sinn kannte, war ein Tastendruck auf eine Spülung … In der Burg selbst hatte ich für die Mädchen und mich einen natürlichen Vorteil genutzt: Sobald man etwas zum Nachspülen hatte, floss alles einfach den Berg hinunter.
Endlich kam mir eine machbare Idee. Ich würde ein Fahrzeug durch die Straßen fahren lassen, das aus Sammelbehältern die Gülle absaugte. Die würde nach draußen abgefahren werden, dann verteilt am Waldrand. In bestimmten Grenzen wäre das noch Dünger. Allerdings hatte ich keine Ahnung von solchen Grenzen. Bei einer Belagerung allerdings konnte alles über die Stadtmauer gepumpt werden – ein besonderer Gruß an jeden Angreifer.
Wie aber sollten Straßen und Häuser für die Saks aussehen? Ich dachte an zweigeschossige Reihenhäuser, bei denen es nur wenige Außenwände gab.
Andererseits … Von Belagerungen mittelalterlicher Städte hatte ich einiges gelesen. Gefährlich – nicht nur da – waren die Brände. Bei Belagerungen wurde vorsätzlich mit Brandmitteln geschossen. Ein natürliches Feuer war weniger wahrscheinlich. Im Gegensatz zu den frühen Menschen kannte ich Dinge wie Blitzableiter und Brandmauern. Schließlich entschied ich, dass ich in meinem Fall auf besondere Brandschutzmaßnahmen verzichten würde. Notfalls musste eben alles wieder neu aufgebaut werden. Wichtiger war, wirklich alle Leute unterzubringen und ihnen andererseits noch Bewegungsräume zu erhalten. Meine Stadt bekam also eine Einteilung in zehn Straßen mit jeweils fünfzig Häusern, in denen bis zu vierzig Saks leben sollten. Beim ersten Testhaus zeigte sich, dass ich meine Möglichkeiten überschätzt hatte. Ich musste es bei eingeschossigen Häusern belassen. Die Flächenverhältnisse wollte ich aber nicht verändern. Irgendwie musste es möglich sein, die jeweils vierzig Bewohner auch auf der halben Fläche unterzubringen. Im Vergleich zu ihren üblichen bisherigen Hütten waren 100 Quadratmeter Grundfläche doch gewaltig …

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Follower