Sonntag, 22. Juli 2012

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1460

Der Start der "Gedichte des Tages" in die neue Woche wird geprägt von Testgedichten:


Als Neuvorstellung heute zwei sehr gegensätzliche Testgedichte. Als Erstes wird jeder Leser hier verstehen, was er nie hat wissen wollen, nämlich was ein Somstag ist. Dies erklärt nämlich das tüfsünnige Gedicht "Wenn du am somstag kommst".
Absolut anders ist dagegen "Am Anfang war ...?!" Vorsorglich meine Entschuldigung gegenüber all denen, die in diesem Text genderistische Klischees entdecken. Wem nicht sofort eine passende Sprache einfällt ... nehmt einfach Englisch ...


Natürlich ist auch die Veröffentlichung eines Arbeitszwischenstandes des SF-Romans ein Test:


Slov ant Gali / Gunda Jaron:   

                Ich wurde Gott (121)


... Die Schwerter waren von höchster Qualität, scharf und recht leicht. Aber im Prinzip waren es trotzdem wirklich nur besonders gute Minischwerter. Anders sah das bei den Schilden aus. Sie wirkten eher wie Schmuck. Grundmaterial hartes Holz, außen mit kleinen Pyramiden bedeckt. Jede dieser Pyramiden aber barg eine starke elektrische Ladung – gleich viele positive wie negative. Sie waren sozusagen dafür gemacht, sich bei Berührung durch Metall zu entladen. Zwar würde der Träger der Schlagwaffe diese Entladung mit ziemlicher Sicherheit überleben, aber der elektrische Strom musste ausreichen, um ihm elektroschockartig seine Waffe zu entreißen. Die Stärke des Impulses hing natürlich von der Menge der sich entladenden Pyramiden ab. Die Gesamtpyramidenzahl musste mehrere Angreifer unschädlich machen können, die dann durch das Kurzschwert ihr gewaltsames Ende fänden.
Wahrscheinlich würde die Luftfeuchtigkeit kleine Minientladungen bewirken und meine Schildwaffe durfte keinem Regen ausgesetzt werden … und natürlich durfte man die Außenflächen zweier solcher Schilder nicht aneinanderlehnen, aber ich wollte die Belagerung ja nicht unendlich ausdehnen.
Meine Soldaten brauchten nur eine gewisse Routine im Umgang mit ihrer Bewaffnung. Training. An Rekruten mangelte es mir nicht. Die einzelnen Genossenschaften konnten ohne Mangel bei ihrer Landbewirtschaftung erst ein und schließlich zwei Drittel ihrer Männer abstellen. Schwieriger war die Ausbildung der Ausbilder.
Die Robbis führten die Griffe exakt wie in einem sich wiederholenden Film vor. Bei ihnen litten ja auch nur die Übungsholzwaffen. Aber so, wie sie miteinander umgingen, durften das die Bauern im Rahmen ihrer Übungen nicht nachmachen. Richtiger: Einige versuchten es, was für meine Medizin-Mädchen eine große Herausforderung war. Das brachte aber wieder den erhofften großen Trainingssprung. Die im Waffenumgang ungeübten und zum Teil ungeschickten Bauern achteten nun wenigstens auf Eines: Den Schild immer mit der breiten Fläche zwischen sich und dem zuschlagenden Gegner zu halten. Das war eine plumpe, einseitige Kampfweise, aber eine, die genau auf die besondere Qualität meiner Bewaffnung ausgerichtet war, und wahrscheinlich die einzige, die man ohne Fechtmeister vermitteln konnte. ...



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