Samstag, 14. Juli 2012

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1452

.Eigentlich kommt eines der "Gedichte des Tages" ja morgen zu spät, wäre es heute richtig gewesen. Aber dafür stellen wir sie auch schon hier vor ...


Thomas Reich hat die ruhmreichere Geschichte unserer revolutionären Nachbarn nicht übersehen und dran gedacht, dass der 14.7. ein Feiertag ist, nämlich der Jahrestag des Sturms auf "La Bastille" ... Was er dabei mit der letzten Strophe sagen will ... Hollande wird´s wissen ...

.Man ahnt es noch: Das hatte ein Liebesgedicht werden sollen ... "Und auch dein Cover ist schöner" ...

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So tagaktuell müssen die Fortsetzung des SF-Projektes glücklicherweise nicht sein:



Slov ant Gali / Gunda Jaron:   

                Ich wurde Gott (114)


...  Ohne viel Aufhebens schafften wir unseren Teil des Dorfes zur Stadt. Wie gesagt vier Erwachsene und siebzehn Kinder. Wir zeigten ihnen die Häuser. Sie wollten zusammenbleiben. Wir zeigten ihnen den Speiseraum, erklärten ihnen, was so alles innerhalb der Stadtmauern passierte, und machten einen Rundgang mit ihnen.
Abends zog ich dann mich zu meinen Mädchen zurück und die Robbis, die morgens dabei gewesen waren, marschierten los in Richtung der nächsten Siedlung.
Natürlich war mir klar, was passieren würde. Besonders die beiden Männer hatten sich beim Rundgang mehrmals auffällig unauffällig umgesehen. Zweifelnd natürlich. Aber es schien so eindeutig: Das Stadttor war ein Loch in der Mauer und niemand bewachte es. Und alle wussten, dass die Robbis, die sie gefangen hatten, unterwegs waren. Sehr schnell waren die Fluchtpläne der Gruppe gereift.

Zugegeben. Es war gemein von mir. Aber es kommt ja immer darauf an, was man für eine Absicht hat und ob man sie erreicht. Und meine Absicht war, die Saks davon zu überzeugen, dass sie keine Fluchtchance hätten.
Du ahnst es sicher: Kaum stand der erste Saks an der Stelle, an der das Torloch war, erschallte eine eindringliche Stimme aus nicht erkennbarer Richtung. „In eurem eigenen Interesse bleibt hier! ...“
Die Dörfler zogen sich in eine Ecke zurück, warteten ab. Nichts geschah. Es war niemand zu erkennen, der von ihrer Fluchtabsicht Notiz genommen hätte. Kaum aber versuchte ein zweiter von ihnen durch das offene Tor zu gehen, dröhnte wieder eine Stimme: „Ich wiederhole mich nicht gerne: In eurem eigenen Interesse: Bleibt hier! Ich möchte euch nicht bestrafen.“
Nein, das war kein Robbi, obwohl ich auch an diese Möglichkeit gedacht hatte. Es war eine Lichtschranke. In dem Moment, in dem sie die passierten, aktivierte sich ein besprochenes Band.
Das verstand nicht nur niemand, es verbreitete sich unter den Saks die Nachricht, dass sie ein unsichtbarer Geist bewache, der sie nicht rausließe.
Ich hatte erwartet, es würden auch andere prüfen, was es mit dem Unsichtbaren auf sich hatte. Offenbar war die Angst vor dem unerklärlichen Zauber größer. Und die Kommunikation zwischen den Saks verschiedener Dörfer funktionierte in der Hinsicht blendend. Meines Wissens nach hat kein Saks mehr versucht zu fliehen. Später kam allerdings dazu, dass die Festgehaltenen ja ihre Sicherheit und Sattheit genossen. ...



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