Freitag, 13. Juli 2012

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1451

Erst hatte ich ja Angst, die "Gedichte des Tages" könnten allein Testgedichte sein ... aber dann kam es anders:


Ein neues Liebesgedicht von Sebastian Deya in der Art von Sebastian Deya? Klar ... was sonst?! "Ein weiteres Mal". 
Was passt da meineseits am wenigsten dazu? Vielleicht "Unpoetischer Sturz auf die Karriereleiter"?


Dass es "anders kommt", ist in SF-Romanprojekten eigentlich etwas ganz Normales - selbst, wenn in ihnen jemand "Gott" spielt:


Slov ant Gali / Gunda Jaron:   

                Ich wurde Gott (113)


... Ich musste einfach einsehen, einen Fehler gemacht zu haben.
Aber dabei wollte ich es nicht bewenden lassen. Zumindest wollte ich mit der Umgestaltung meines Landes beginnen. Ich hatte einfach zu viel erwartet, als ich annahm, dass sich die Dörfler positiv an mich erinnern müssten, bedenken würden, dass genau genommen ihre ganze Saat, also auch die Ernte mein Geschenk war. Keine Ahnung, ob sie das so sahen. Aber sie sahen, dass sie sich hätten freiwillig selbst ausliefern müssen.
Freiwillig. Das war das Schlüsselwort. Wenn nicht freiwillig, denn eben mit Gewalt. So weit war ich inzwischen von den Normen meiner Herkunftswelt abgerückt. Wie überzeugt hatte ich vor Jahren in meiner Schulzeit eine Argumentation verfasst und auch geglaubt, dass der Zweck auf keinen Fall jedes Mittel rechtfertigt. Nun hätte ich gesagt, mein Zweck rechtfertigte schon, die dummen Saks mit Gewalt zu ihrem Glück zu zwingen. Nein, dass ich die Saks für dumm hielt, weil sie mein Angebot nicht sofort angenommen hatten, hätte ich wohl noch nicht zugegeben. Aber gedacht, gedacht habe ich es auf jeden Fall.
Ich bereitete also die nächste Exkursion vor. Das Prinzip war dasselbe wie damals, als ich meine ersten Mädchen zur Ausbildung auf die Burg entführt hatte. Allerdings befand ich mich in gewisser Weise in einer schlechteren Position: Die Siedlungen befanden sich in bester Stimmung wegen der Höchsternte. Die war gerade eingefahren und so gut ausgefallen, wie ich es gehofft hatte. Dazu kamen die Schweine, an die sich die meisten Dörfer gewöhnt hatten. Es gab also gerade keinen Hunger. Warum hätten sie mir da selbst ihre Kinder überlassen sollen? Diesen Rückzug trat ich schnell an: Wenn ich mich auf die Kinder beschränkte, hielt sich der Widerstand vielleicht in Grenzen. Denn die Überlebenschance der Kinder im Winter lag deutlich unter der der Erwachsenen. Wenn ich versprach, sie im Frühjahr wohlbehalten ihren Siedlungen zurückzugeben?!
Ich hatte wesentlich mehr Robbis als bei dem Mädchenraub. Die reichten nun aus, um einzelne Siedlungen sicher zu umzingeln. Diesmal entschieden wir uns dafür, in den frühen Morgenstunden aufzutauchen. Nacht war für die Bauern etwas Angst Erregendes. Irgendetwas in der Atmosphäre des Planeten sorgte dafür, dass es kaum Dämmerung gab. Mit nur kurzem Übergang wechselte Nachtfinsternis in Taghelle. Und in dieser Taghelle fand sich das erste Dorf in einem Kessel von allen Seiten einrückender Bewaffneter wieder …
Die Bauern hatten absolut keine Chance. Ehe sie sich versahen, waren sie zusammengetrieben. Und dann folgte ein böses Spiel. Diesmal mussten alle Kinder mitkommen. Als alle gefangenen Kinder unter Kontrolle eines Robbis standen, verkündete ich, dass jeder Erwachsene mitkommen könnte, der wollte.
Wieder schätzte ich die Situation falsch ein. Ich hatte damit gerechnet, dass nun fast das ganze Dorf freiwillig die Kinder begleiten würde. Es fanden sich aber nur zwei junge Männer und zu meinem stillen Entsetzen eine junge Schwangere. Die hatte sich extra vergewissert, dass es oben warm und trocken sei und dass sie zu essen und zu trinken, auch extra für das Baby, bekäme. Nachdem sie sich entschlossen hatte, sich unserem Treck anzuschließen, war noch ihr Lebenspartner dazugekommen. Später erfuhren wir, dass die Frau bereits zwei Entbindungen hinter sich hatte. Ein vierjähriges Mädchen war ihr geblieben. Das war beim Tross.   ...



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