Freitag, 27. Juli 2012

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1465

Ein noch immer anhaltendes Dauerfeuer an Testgedichten dominiert zur Zeit die "Gedichte des Tages". Aktuell sind das folgende:


Wenn aus der "Feder" von Slov ant Gali pünktlich zum Beginn der Olympischen Spiele in London ein Gedicht mit dem Titel "Olympisches Dabeisein" kommt, dann ahnt man schon, dass sich hinter diesem Titel vieles verbergen könnte - außer den Olympischen Spielen in London ... 
.Da muss man eben ergeben schaun, was da kommt ... also ."Inschallah"


Es ist auch nicht vergessen, dass auch die Veröffentlichung des Arbeitsstandes des SF-Romanprojektes Testcharakter trägt, einige der hier in laufender Folge präsentierten Abschnitte längst anders aussehen:


Slov ant Gali / Gunda Jaron:   

                Ich wurde Gott (126)


... Wir ließen die Bauern in Ruhe frühstücken und sich dann in Hundertschaften aufstellen. Jede wurde inzwischen von einem aus ihren Reihen kommandiert. Sie unterstanden allerdings an den drei vorgesehenen Ausbruchsfronten je einem Robbi. Die restlichen Robbis hielt ich in Reserve.
Draußen schossen sich die Belagerer offenbar ein. An der linken Flanke hörte man in kurzen Pausen gelegentliche Freudenrufe. Wahrscheinlich bröckelte dort etwas ab. Ich setzte gerade auf diese Begeisterung. Eigentlich hätten sie doch stutzen müssen, warum wir uns nicht irgendwie aktiv verteidigten. Aber wahrscheinlich neigt wohl jede Intelligenz im Rausch des nahe erscheinenden Erfolgs dazu, den Gegner zu unterschätzen.

Der Countdown begann. Ich kontrollierte die Bereitschaft meiner Amateursoldaten. Immerhin sollten die gleich über Geröll durch eine Staubwolke stürmen und dabei Ordnung halten. Sie wirkten aber wie begeisterte Jungen vor einem Wettrennen. Also drückte ich den ersten Auslöser. Irgendwie fürchtete ich, dass auch unser Optimismus aus der Unterschätzung des Gegners gespeist wurde ...

Der Plastiksprengstoff war so montiert, dass er seine Wirkung auf die Belagerer gerichtetentfaltete. Die Hälfte aller Hochschilde fegte er dann wirklich mit einer Druckwelle wie Papier in die Luft. Natürlich wurde ein großes Mauerstück regelrecht zerrissen, ja zerstäubt. Der Rest stürzte in sich zusammen. Eine undurchdringlich scheinende Wand aus Staub ersetzte an der Flanke vorübergehend die ehemalige Stadtmauer.
Unmittelbar nach der Explosion folgte das Geheul meines Robbi-Offiziers. 1000 Bauern-Soldaten stürmten hinter ihm her durch die aufgewirbelten Teilchen. Sie trugen einen Gesichtsschutz, den ich irdischer Imkerkleidung abgeguckt hatte. Imker hatten auf der Erde ein Insekt bewirtschaftet, das eine zuckerartige Masse produzierte, aber unangenehm stechen konnte – vor allem als angreifendes Volk.
Unser Angriff hatte etwas in vielerlei Hinsicht Gespenstisches. Die Explosion für sich genommen reichte schon, um den Überraschten einen gewaltigen Schrecken einzujagen, und Tote hatte es eine Menge gegeben. Noch in das vorübergehende Chaos hinein spuckte die Mauer wild brüllende Kämpfer aus. Es gab keine feste Linie, durch Mauerstücke Verletzte versperrten Unversehrten die Sicht. Ehe die Belagerer, die ursprünglich an diesem Mauerabschnitt eingesetzt worden waren, sich neu formieren konnten, hatten sich meine Bauern in einen regelrechten Blutrausch gesenst. Anders konnte man das nicht sagen. Wie mit Sensen mähten die wirklich superscharfen Schwerter alles nieder, was sie erwischten. Die ersten Versuche zurückzuschlagen verstärkten die Verwirrung noch. Gegen die, die gerade ihre Schwerter benutzt hatten, schien ein Bann gesprochen. Erst stieben Funken und dann erstarrten die Soldaten. Widerstandslos ließen sie sich die Köpfe abschlagen. Zumindest in der Phase unmittelbar nach der Explosion. ...

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