Dienstag, 5. März 2013

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1671

Also wenn das da draußen kein (zumindest gut simuliertes) Frühlingswetter ist ... Das sollte uns doch Grund genug sein, mit Hanna Fleiss das "Frühlingserwachen" zu feiern und was Erfrischendes über den "Frühling" zu dichten ...


Na, und weil jeder Frühling etwas Utopisches an sich hat, das dann in Erfüllung geht, folgt gleich die Kurzgeschichte:


Keine Leiche (2)


... „Betto, aber vielleicht sind alle einfach tot?“
„Das ist ja gerade das Gute: Das wird niemals jemand erfahren. Wer sich entschieden hat, ist weg und es kommt keine Nachricht in unsere Zeit zurück.“
„Betto, ich hab dich lieb!“
„Ich dich auch, Kriana!“
Einen Moment lang standen sie da wie ein frühreifes Liebespaar, wobei Betto die Zuwendung der Freundin genoss, Plötzlich hellte sich das Gedicht des Mädchens auf.
„Betto, ... ich habe eine bessere Idee.“
„Ich weiß, Kriana, du hast ja immer bessere Ideen.“
„Betto, warum machen wir beide das nicht umgekehrt? Also wir lassen uns in eine neue Parallelwelt für uns schicken? Wir müssen nur jemanden finden, der die Energiezone aktiviert.“
„Wenn der uns aber folgen will?“
„Dein Vater hat doch aber gesagt, dass das gefährlich ist. Er hat zwar die identische Einstellung, aber es ist zwischendurch etwas Zeit vergangen. Je weiter es in die Vergangenheit zurück geht, umso mehr wirkt sich das aus. Mathematisch werden doch auf 1000 Jahre mehr als Tage aus der Minute. Und bis der Nächste den Neueinstieg in die Energiezone schafft, ist mehr als eine Minute vergangen …“
„So genau habe ich das doch auch nicht verstanden. Ich weiß nur, dass in dieser Energiezone die Matrix der Teilchen in eine so überschnelle Bewegung versetzt wird, dass das, was vorher in der Zone war, in die Vergangenheit zurück fliegt. Je nach eingestellter Intensität unterschiedlich weit. Das muss ganz seltsam sein, weil man ja an einer Stelle wieder materialisiert wird, von der man vorher nichts weiß. Also es kann auch Unfälle geben, dass man mitten in einer Wand auftauchte. Dann ist man natürlich tot. Mein Vater wollte ja nur 20 Jahre zurück. Er meinte, das hätte klappen können. Mit jeder solchen Reise in die Vergangenheit entsteht eine neue parallele Wirklichkeit. Also wir übernehmen dabei unsere Existenz in diese reale Welt. Alles ist genauso, wie es in der Welt, deren Geschichte wir kennen, damals war. Nur eben ab dann mit uns. Wir werden also zu dem Zeitpunkt, an dem wir geboren wurden, nicht geboren, weil wir in der anderen Parallelwelt, in der wir geboren worden sind, schon geboren worden sind. Wir sind ja eben da. Vielleicht werden wir aber doch geboren, weil wir ja nicht wir selbst sondern andere sind. Ich möchte mir auch gar nicht begegnen. Ich möchte lieber in einer Zeit ankommen, in der ich die ganze Entwicklung der Menschen verändern kann. Da gibt es ja genug zu verbessern. Wir nehmen mit, was uns das Leben erleichtern kann, Waffen und so. So wie dieser berühmte Robinson. Das deponieren wir schon vorher in der Energiezone. Du kommst doch mit?“
Kriana betrachtete ihn offenbar sehr skeptisch.
„Also zu den Dinos will ich nicht. Du wolltest ja auch nicht hinter deinem Vater her.“
...



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