Dienstag, 2. April 2013

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1699

So, die Frage nach dem Schicksal meines "Ausbrechers" wäre geklärt:

.Zweiter Frühling (12 = Schluss)

... .Zu deinen Fragen: Erstens mal, wir machen uns nicht über Briefe lustig, es sei denn, es hat mal einer wirklich sehr unverschämt oder pervers geschrieben, was wir gelegentlich unserem Anwalt übergeben haben. Mein Partner ist 34 und hats nicht nötig, in meinen Briefen zu lesen.
Allerdings muss ich dir sagen, bei den vielen Zuschriften kann ich alle nur grob überfliegen und in den Sammelkorb werfen. Fürbestimmte Interessenten gibt’s dann ein Lager. Mit den Anzeigen das mache ich schon einige Zeit, wobei bei einer ca. 20 Geschäftsabschlüsse komen. Härtere Aufnahmen mache ich nicht. Mit Pornos will ich nix zu tun haben. Für die Veröffentlichungen machen wir nur saubere Aktfotos, d.h., wo man keine Geschlechtsteilesieh (außer im „Sexy“ hat man einmal ein kleines bisschen gesehen. Was aber unscharf). Ich mache bei Akt auch nur Soloaufnahmen. Bei Fotos für extra angemeldete Privatkunden zeige ich etwas mehr, es sind aber keine Dildos und sowas dabei. Meine Schamhaare lasse ich stehen, weil man sonst für öffentlich alles sehen würde.
Ob ich mehr von dir möchte?! Persönliche Kontakte zu Fotokunden möchte ich auf keinen Fall.
Zum letzten Satz in deinem Brief: Warum sollte ich dich Blödmann nennen? Du hast mir doch einen ganz netten Brief geschrieben?
Okay … Viele Grüße vom Bodensee sendet dir Sabine

Mit unbewegtem Gesicht nutzte Dieter den Augenblick, wieder einmal allein im Raum zu sein. Er griff nach dem Fotoständer, zog die nackte Undine-Sabine hinter dem Glas hervor, sodass seine lachende Familie wieder zum Vorschein kam. Seufzend schob e den Zeitschriftenfetzen durch den Reißwolf. Er strich sich über den Kopf, gefasst auf das doppeldeutige „Mach dir keine Platte!“, mit dem Hansen die Veränderung quittieen würde. Und während er die Sachen fürs Fitnesscenter zurechtlegte, knurrte er leise vor sich hin: „Mir reichts mit der Jugend. Ich bin bedient“ ...

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"Gedichte des Tages"?!


      Beim Eheversprechen heißt es so abstrakt "In guten wie in schlechten Zeiten" - aber kann man die so leicht unterscheiden? Ist dieser Unterschied nicht mitunter sehr relativ, so sehr, dass man sich später jene Zeit zurück wünscht die man damals für eine "schlechte" gehalten hatte. "Ja, die Gefühle" seufzt Hanna Fleiss da zu Recht ...

Mit "Bei Dir... " setzen wir die Vorstellung der Beiträge von Ricardo Riedlinger zu "Mit Blindenhund durchs Liebesland" fort.




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