Freitag, 19. April 2013

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1716

.Ob das der Schluss der "Geld-Geschichte" sein kann, ist unklar im doppelten Sinn: "Kann das Geschriebene schon als fertige "Geschichte" durchgehen" und ist das Ende der Geschichte das Ende der Geschichte in der Wirklichkeit ...

Die Geschichte vom Geist des Geldes (7 = Schluss?!)


Die arbeiteten an immer größeren Sachen und merkten, dass sie immer mehr Versprechen eingelöst bekommen mussten, um sich ihre wenigen kleinen Wünsche überhaupt erfüllen lassen zu können, während die, die eben erst 1001 solcher Versprechen besessen hatten, inzwischen 1001 mal 1001 davon besaßen.
Im Stillen ahnte es jeder: Längst bewegten sich viel mehr Versprechen von Zwischenbesitzer zu Zwischenbesitzer als hätten erfüllt werden können. Was aber niemand so richtig merkte: Längst war, wenn man alle Arbeit, die schon geleistet worden war, zusammen in einen riesengroßen Sack gesteckt hätte, mehr zur Erfüllung aller vernünftigen Wünsche darin, als es auf der ganzen Welt dieser Wesen an vernünftigen Wünschen überhaupt gab. Diejenigen aber, die die aufgeschriebenen Versprechen besaßen taten alles, damit dies niemand merkte. Der einfachste Trick war natürlich der, zu behaupten, es gäbe keinen vernünftigeren Wunsch als den, immer wieder neu ein Versprechen gegen so viele neue Versprechen einzutauschen, wie man bekommen konnte. Wer sein Versprechen einlöse, der sei ein Konsumtrottel, hieß es, obwohl der selbst meinte, er sei einfach nur immer noch hungrig.
Um die Welt dieser Wesen wand sich eine gewaltige Wolke an Wünschen, deren Erfüllung jemand versprochen hatte, die es aber eigentlich aber gar nicht gab. Immer weniger verstanden die Wesen ihre Welt. Immer wilder arbeiteten die, die arbeiten mussten, um ein Stück der großen Wunschwolke abzubekommen. Immer kranker wurden sie dabei.
Eines Tages kam da einer, der meinte, wisst ihr was, tragt doch einfach alle Wünsche zusammen, die ihr habt und überlegt dann, was ihr wirklich alles tun müsst, damit ihr sie nach kurzer Zeit einander erfüllt habt! Ihr werdet merken, euer Leben wird viel leichter sein als es gerade ist, und eure Geräte sind so groß, dass jeder Wunsch auf eurer ganzen Welt erfasst werden kann – und wenn ihn jeder sehen kann, dann könnt ihr zusammen entscheiden, welcher vernünftig ist.
Da erhoben die, die die vielen Versprechen auf erfüllte Wünsche besaßen, ein großes Geschrei. Sie verteilten unterschiedlich viele Versprechen und alle freuten sich, wenn sie jemanden gefunden hatten, der weniger Versprechen auf erfüllte Wünsche besaß als sie, und ihnen war egal, was sie sich wirklich wünschten. Gemeinsam fielen sie über den, der noch einmal neu hatte nachdenken wollen her und sie töteten ihn. Und weil sie so arbeiteten und töteten und wenig dachten, merkten sie nicht, wie sie an der Wolke unerfüllbarer versprochener Wünsche langsam erstickten.
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann sterben sie noch heute.


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Beginnen wir mit einem Lächeln für und mit Hanna Fleiss: "Pardong, Missjöh!".
Ohne Lächeln dagegen geht´s wohl bei Thomas Reichs "Entente" ab. Hier hätte ich gern andere Meinungen: Ist diese Bildsprache "vertretbar" ... dem Gegenstand angemessen halte ich sie nicht - andererseits hatte ich soort eine Vorstellung ... und wieder andererseits zweifle ich an DER Partnergeschichte ...


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