Die Geschichte vom Geist des Geldes (7 = Schluss?!)
Die
arbeiteten an immer größeren Sachen und merkten, dass sie immer
mehr Versprechen eingelöst bekommen mussten, um sich ihre wenigen
kleinen Wünsche überhaupt erfüllen lassen zu können, während
die, die eben erst 1001 solcher Versprechen besessen hatten,
inzwischen 1001 mal 1001 davon besaßen.
Im
Stillen ahnte es jeder: Längst bewegten sich viel mehr Versprechen
von Zwischenbesitzer zu Zwischenbesitzer als hätten erfüllt werden
können. Was aber niemand so richtig merkte: Längst war, wenn man
alle Arbeit, die schon geleistet worden war, zusammen in einen
riesengroßen Sack gesteckt hätte, mehr zur Erfüllung aller
vernünftigen Wünsche darin, als es auf der ganzen Welt dieser Wesen
an vernünftigen Wünschen überhaupt gab. Diejenigen aber, die die
aufgeschriebenen Versprechen besaßen taten alles, damit dies niemand
merkte. Der einfachste Trick war natürlich der, zu behaupten, es
gäbe keinen vernünftigeren Wunsch als den, immer wieder neu ein
Versprechen gegen so viele neue Versprechen einzutauschen, wie man
bekommen konnte. Wer sein Versprechen einlöse, der sei ein
Konsumtrottel, hieß es, obwohl der selbst meinte, er sei einfach nur
immer noch hungrig.
Um
die Welt dieser Wesen wand sich eine gewaltige Wolke an Wünschen,
deren Erfüllung jemand versprochen hatte, die es aber eigentlich
aber gar nicht gab. Immer weniger verstanden die Wesen ihre Welt.
Immer wilder arbeiteten die, die arbeiten mussten, um ein Stück der
großen Wunschwolke abzubekommen. Immer kranker wurden sie dabei.
Eines
Tages kam da einer, der meinte, wisst ihr was, tragt doch einfach
alle Wünsche zusammen, die ihr habt und überlegt dann, was ihr
wirklich alles tun müsst, damit ihr sie nach kurzer Zeit einander
erfüllt habt! Ihr werdet merken, euer Leben wird viel leichter sein
als es gerade ist, und eure Geräte sind so groß, dass jeder Wunsch
auf eurer ganzen Welt erfasst werden kann – und wenn ihn jeder
sehen kann, dann könnt ihr zusammen entscheiden, welcher vernünftig
ist.
Da
erhoben die, die die vielen Versprechen auf erfüllte Wünsche
besaßen, ein großes Geschrei. Sie verteilten unterschiedlich viele
Versprechen und alle freuten sich, wenn sie jemanden gefunden hatten,
der weniger Versprechen auf erfüllte Wünsche besaß als sie, und
ihnen war egal, was sie sich wirklich wünschten. Gemeinsam fielen
sie über den, der noch einmal neu hatte nachdenken wollen her und
sie töteten ihn. Und weil sie so arbeiteten und töteten und wenig
dachten, merkten sie nicht, wie sie an der Wolke unerfüllbarer
versprochener Wünsche langsam erstickten.
Und
wenn sie nicht gestorben sind, dann sterben sie noch heute.
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Beginnen wir mit einem Lächeln für und mit Hanna Fleiss: "Pardong, Missjöh!".
Ohne Lächeln dagegen geht´s wohl bei Thomas Reichs "Entente" ab. Hier hätte ich gern andere Meinungen: Ist diese Bildsprache "vertretbar" ... dem Gegenstand angemessen halte ich sie nicht - andererseits hatte ich soort eine Vorstellung ... und wieder andererseits zweifle ich an DER Partnergeschichte ...
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