Die Geschichte vom Geist des Geldes (5)
Selbst,
wenn er schon Schmuck gewesen war, konnte er sich leicht wieder in
einen anderen erfüllten Wunsch zurück verwandeln. Bei einem Brot
hätte das nicht funktioniert. Wer einmal seinen Hunger damit
gestillt hatte, musste neu etwas erarbeiten.
Da
kamen kluge Leute, die meist nur mit dem Kopf arbeiteten, auf eine
verblüffend einfache Idee: Wozu musste das, was ja gar keinen
persönlichen Nutzen haben sollte außer dem, einmal in einen Nutzen
verwandelt zu werden, überhaupt einen anderen haben als eben das
Versprechen zu sein, irgendetwas dagegen eingetauscht zu bekommen,
was in einer bestimmten Zeit erarbeitet werden könnte? Und erst in
dem Moment, in dem dieses Versprechen vorgelegt würde,
bewiesenermaßen erarbeitet worden sein muss?
Eigentlich,
so ist es ja immer, wenn jemand einen Zauber erfindet, war alles wie
zuvor: Irgendwo steckte irgendwer Arbeit in irgendwas, was irgendwann
ein anderer Irgendwer gegen ein anderes Irgendwas eintauschte, das er
haben wollte, aber nicht machen konnte. Der andere hatte in sein
Irgendwas auch schon Arbeit gesteckt. Nur zwischendurch verwandelte
sich diese Arbeit in ein aufgeschriebenes Versprechen „Ja, du
kannst mich wieder in etwas Nützliches eintauschen, was dir dann im
Ausgleich zu mir gehört.“
Nur
ist das mit den Versprechen so eine Sache. Die sind leichter gegeben
als ein Krug getöpfert werden kann. Und da diese Versprechen von
Hand zu Hand gingen, wusste bald niemand mehr, wann wer welche Arbeit
vorher darin gesteckt hatte. Es wusste eigentlich niemand mehr, ob
überhaupt jemand Arbeit hineingesteckt hatte. Es war ja nur ein
Versprechen. Gefährlich konnte es ja nur werden, wenn jemand das
aufgeschriebene Versprechen gegen ein echte Produkt vernünftiger
Arbeit eintauschen wollte. Die Menge der Versprechen und der
Möglichkeiten, sie einzulösen, blieb aber lange noch klein. So
hatten die meisten Angst, sie könnten die letzten sein, die sie
einzulösen hätten und so war längst schon in nützliche Dinge
hineingesteckte Arbeit da zum Tausch gegen die Versprechen, wenn
dieses Geld sein Wunder vollbringen durfte. Es war höchstens ein
Problem, dass die nützlichen Dinge immer weniger zu den Wesen
passten, die sie hätten in erfüllte Wünsche verwandeln können.
Die da am meisten arbeiteten und die so viele Wünsche hatten,
bekamen so wenige Versprechen, ihre Wünsche zu erfüllen, während
andere sich einen einzigen Wunsch zu erfüllen versuchten: aus vielen
Versprechen, Wünsche zu erfüllen, immer mehr Versprechen zu machen,
über die sie verfügten. ...
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Hiermit erkläre ich vorsorglich, dass die folgenden beiden Gedichte unabhängig voneinander entstanden sind ... manche liegen irgendwie in der Luft:
Sebastian Deya: "Zur Not kann ich auch mit dem Leben bezahlen, richtig? Am zweiten Fenster? Na, das trifft sich doch gut! Ich hab´s sogar passend…"
Slov ant Gali:"Es geht mir gut"
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Hehe, ja, irgendwie lags in der Luft... Das hat sich beim Schreiben schon irgendwie so angefühlt :) Manchmal kommt´s eben, naja, wie gerufen :)
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