Die Geschichte vom Geist des Geldes (3)
... Immer
weiter teilten sich dabei die Arbeiten, die immer öfter auf etwas
gerichtet waren, was von Anfang an nur den konkreten Wunsch eines
Anderen erfüllen sollte.
Was
aber macht ein vernünftiges Wesen, wenn es Zeit in etwas steckt, das
einen Anderen glücklicher machen könnte, damit der dafür etwas
hergibt, was es selbst wünscht, um selbst auch glücklicher zu
werden? Sollte es dafür etwa 1000 Äxte herstellen, weil es das
besonders gut konnte, ganz nützliche Dinge zwar, aber nur 20 andere
Wesen hätten etwas dafür gegeben, was es haben wollte?! Und eines
wollte unser Äxtemacher bestimmt nicht: Äxte behalten, also
zumindest nicht mehr als eine, und nachher welche ansehen, die
niemand haben wollte.
Unser
Äxtemacher hätte natürlich vorher herumfragen können: Brauchst du
eine neue Axt und gibst mir Milch für meine Kinder dafür? Wenn er
dann alles genau wüsste, brauchte er nur so viel Zeit ins Äxtemachen
zu stecken wie er nachher für Milch usw. eintauschen könnte. Aber
er möchte ja etwas eintauschen, von dem er vorher nur weiß, dass er
es bekommen möchte, nicht aber, wer genau es zum Tausch anbieten
kann. Wenn er das schon gewusst hätte, hätte er sich ja gleich mit
ihm einigen können: Ich mache, was ich kann, und gebe es dir. Dafür
gibst du mir, was du kannst, und gibst es mir. Beide wären glücklich
damit, wahrscheinlich glücklicher noch, als hätten sie allein
gemacht, was sie brauchten, wären die Sachen doch besser und
schneller hergestellt …
Und
damit kam eines Tages der Moment, da wusste der, den der Äxtemacher
traf, einen, der hatte, was der Äxtemacher wahrscheinlich wollte,
und er, also der, der das wusste und sich Händler nannte, würde
tauschen, weil er brauchte, was der unbekannt bleibende Fremde zum
Tauschen hatte, um es dem Äxtemacher zu geben, aber mit dem
Ergebnis, dass der Händler mindestens so viel für seine Zeit
bekäme, mit der er die beiden zu erfüllenden Wünsche
zusammenführte, wie die brauchten, um nicht nur ihre Wünsche zu
erfüllen, sondern auch zusammenzukommen. Das war alles reichlich
verwirrend, oder? Gerade diese Verwirrung aber war notwendig, also
dass der eine mit dem einen zu erfüllenden Wunsch / Bedürfnis nicht
mehr direkt mit dem in Berührung kam, der ihm diesen konkreten
Wunsch hätte erfüllen können … im Tausch gegen dessen zu
erfüllenden Wunsch, um einen Geist zu beschwören, der alle Wünsche
zu erfüllen bereit war … wenn auch nicht alle auf einmal. ...
Eine Unterbrechung müssen wir uns bei des Gedichten des Tages nicht leisten:
Hanna Fleiss hat inzwischen ein Gedicht "Nachbarn II" in den Ring geschickt. Wie glücklich kann ich mich schätzen, wenigstens zur Zeit andere Nachbarn zu haben ... übrigens noch & wieder ... Dafür schicke ich mein Künstlergedicht zum zweiten Mal ins Rennen, diesmal unter "Bereicherung".
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