Das Märchen von den gelben Schafen (1)
Es gab einmal eine Zeit,
da lebte eine große Herde friedlich weidender Schafe in einem
abgelegenen Tal zwischen Bergen, die an sonnigen Tagen den Himmel
abkitzelten.
Eines Tages erreichten
drei Bergsteiger dieses Tal und weil sie hungrig waren vom langen
Aufstieg und dem Abstieg in warmer Mittagssonne, nahmen sie einen
Eispickel und schlachteten eines der ahnungslos weidenden Schafe. Zum
ersten Mal seit ewigen Zeiten wurde die Herde wütend, ein Gefühl,
das sie so noch nie erlebt hatte, und nach gemeinsamer Absprache
trampelten Schafshufe auf die Bergsteiger zu, sodass diese in
heilloser Flucht über die Berge davon rannten.
Nicht viel später aber
kamen sie wieder mit drei Hunden. Die rannten bedrohlich um die Herde
herum. Wo immer sich die Schafe absprechen wollten, wie sie sich denn
wehren könnten, übertönte das Hundegebell ihr schüchternes Blöken
und einzelne von ihnen wurden aus der Herde abgedrängt und von ihren
Schwestern und Brüdern nie wieder gesehen. Die betrügerischen
Bergsteiger aber erklärten, dass Schafe dafür da seien, dass
Menschen etwas hätten zum Essen, zum Trinken und um sich vor der
kalten Luft zu schützen.
Eines Tages jedoch
geschah es, dass zwei der Hunde sich um ein besonders schmackhaftes
Stück Schafsfleisch stritten, das ihnen die Schäfer, wie sich die
Bergsteiger nun nannten, hingeworfen hatten. Da rannten die ersten
Schafe auf den dritten, den einzigen Wache haltenden Hund, zu und ihr
Trampeln war viel lauter, als der hätte ihnen Angst einflößend
kläffen können. So geschah es, dass drei Schäfer und zwei Hunde
über den Bergkamm flohen und eine Herde friedlicher Schafe den
dritten Hund in einer Grube begrub.
Es verging gar nicht viel
Zeit, da kamen die Schäfer wieder mit drei Hunden, die sie sorgsam
an Ketten gelegt hatten. „Ihr lieben Schäflein“, riefen sie,
„ihr werden auf dieser Welt niemanden finden, der es besser mit
euch meint wie wir. Ihr merkt es doch schon: Jetzt, wo die Sonne so
fürchterlich brennt, schwitzt ihr gar jämmerlich. Euer Fell juckt
und ihr wäret doch glücklich, wenn wir euch davon befreiten.“
Im selben Moment hatten
die Schafe alle Augenblicke völlig vergessen, an denen sie frisch
geschoren bitterlich gefroren, und sie träumten davon, die Last
ihrer Wolle abgenommen zu bekommen.
„Ihr seid aber freie
Schafe. Entscheidet nur richtig. Wir möchten euch aber warnen: Das
Schlimmste für ein Volk von Schafen sind gelbe Schafe unter ihnen.
Von schwarzen Schafen wisst ihr. Die erkennt man leicht und kann sie
aussondern. Gelbe Schafe jedoch müssen besonders behandelt werden:
Man muss sie scheren und melken und ihre Lämmer schlachten und
überhaupt bedürfen sie der Hunde, die ihnen im Auftrage kluger
Schäfer zeigen, wohin sie laufen dürfen und wohin nicht. Das seht
ihr doch ein?“ ...
Natürlich bleiben die "Gedichte des Tages" Teil dieses Journals, die vom Folgetag, versteht sich:
Tja, das mit den "zwischenmenschlichen Beziehungen" ist auch so eine Sache. Der eine sagt vielleicht ""Ich lieb dich immer noch", der andere wie Thomas Reich sieht sich als "Mürbteig" in des Anderen Hand ... und es kann sein, beide meinen dasselbe ...
Vor Kurzem wurde ich gerügt: Betroffenheitslyrik nütze gar nichts. Das mag ja richtig sein. Was aber doll man denn tun, wenn "Die Blase drückt"?!
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