Samstag, 19. November 2011

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1212

Beginnen wir mit den Gedichten des Tages von übermorgen. Ausgangspunkt war Sebastian Deyas  "The World" .
Der Gegenstand inspirierte mich zu





In Dubai wurde Öl zu Geld.
Man schüttete die ganze Welt
mit Kontinenten und dem Quark
als sandigen Vergnügungspark
hinein ins Meer -
man ist ja wer.

Solch Disneyworld ist ziemlich flach,
weshalb der Klimawandel, ach,
die Höhen auch bald überspült,
sodass man hier schon heute fühlt
dass Räubergeld holt Stück für Stück
sich die Natur voll Kraft zurück.

Die Welt der Scheichs ist in solch Sinn
für unsre Zukunft der Beginn.

Das Motiv blieb da erhalten. Die GdT sollen ja auch die gegenseitige Inspiration befördern.
Das Gedicht von 2008  w o w   ist da eher familiär inspiriert gewesen ...

Weiter mit dem Fortsetzungsroman. Wir sind bereits bei der 11. Fortsetzung des Romans "Operation Zeitensprung" von Anna Roth  angelangt ..


"Die Flucht aus der Gegenwart"



 Dad hatte also jahrelang am Problem der absoluten Relativität gearbeitet. Jeder Welt ordnete diese Theorie eine Gegenwelt mit umkehrenden Komponenten zu. Wer also eine Beschleunigung außerhalb des Welle-Teilchen-Systems, sprich der Lichtgeschwindigkeit, erreichte, der müsste rückwärts gestrahlt werden. Und mit der Umkehrung der Energiebündelung käme die Rückreise.
Das Projekt der konkreten Zeitreise lief allgemein unter dem Kürzel WK2 - von Weltkrieg 2 eben. Literatur, was gewesen wäre, wenn wer und wenn wer nicht welche Kriegsentscheidungen getroffen hätte, gab es genug. Jetzt sollte eine der Ideen Wirklichkeit werden. Deshalb waren Dad Arbeiten zur Praxis negativer Zeitsprünge militärisches Geheimnis. Veröffentlichungen dazu gab es keine.
Das Hauptproblem lag darin, so ungeheure Energiemengen in einem Moment auf ein Transportmedium zu konzentrieren. Dieses Zeitschiff wartete auf dem nahe gelegenen Luftwaffenstützpunkt. Es hatte Tragflächen wie Flügel und einen gedrungenen Hauptkörper und konnte dadurch äußerlich von einem normalen Flugzeug kaum unterschieden werden. Das diente wohl der Tarnung, falls unbeteiligte Dritte einen Blick auf das Fahrzeug werfen sollten. Niemand brauchte gleich zu sehen, dass hier eben kein Fluggerät, sondern ein Zeitschiff bereit stand.
Gunti gehörte zu den 130 plus. Das war eine Art Geheimbund von Uniabsolventen, die trotz eines IQ von über einhundertunddreißig keine Karriere gemacht hatten. In diesem Kreis fand er viele Kandidaten für ein eigenes Reiseteam. Und ich stieß dazu, weil ich jetzt seine Gefährtin war.
Im Flugkörper hatten fünfundzwanzig Astronauten Platz. Unsere Mannschaft bestand aus zwölf Paaren und Dad.
Wir versuchten uns langsam auf unsere Aufgabe vorzubereiten, denn eigentlich wussten wir sehr wenig über unsere Zielzeit. Aus alten Schriften wurde klar, wie schwer wir uns zum Beispiel sprachlich mit den Menschen jener Zeit würden verständigen können. Wir wären wohl manchmal auf Hände und Füße angewiesen. Wir studierten mühsam alte Texte aus Bayern, Schwaben, Hessen und Thüringen – und hofften, uns bei ihrer Anwendung nicht zu blamieren. Aber noch fremder waren uns die Gewohnheiten und das Denken unserer Vorfahren. Wenn wir nicht noch auf eine außerordentlich gute Beschreibung stießen, sollten wir dort möglichst Begegnungen und Gesprächen aus dem Weg gehen, um nicht in ungeahnte Fettnäpfe zu trampeln. Wir waren kräftig am Suchen.

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