Montag, 28. November 2011

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1221

Traditionell zuerst die Gedichte des Tages von übermorgen. Da stehen zwei Variationen zur Disposition:
"Auf deiner Wiese (b)" neben "Auf deiner Wiese
Es folgt ein kleines Friedensgedicht von 2008:  Noah
Hier besonders herausstellen aber möchte ich



Oh Gott 
warum nur 
sind Menschen 
so ungerecht 
bis ich auf Knien 
so verzweifelt 
zu dir flehte
Oh Gott 
könnte ich nur 
einmal zurück 
durch die Zeit 
wie schön wäre 
diese Welt 
könnte ich sie 
doch nur selber 
zum Untergang 
führen
„Teufel, ja 
das wär´s!“

Jaaaaa ...

Relativ gleichförmig geht es mit dem Fortsetzungsroman weiter. Bei  "Operation Zeitensprung" von Anna Roth  sind wir inzwischen bei der 20. Fortsetzung des Romans angelangt ..


Allmählich wurden wir stiller wie eine helle Flamme, die nichts Brennbares mehr findet. Ich konnte mir die Frage einfach nicht verkneifen:
Und die anderen?“
Anna, du, die ganze Sache sind wir angegangen wie Jugendliche oder Kinder – eben so, wie wir jetzt aussehen. Also ich sah um mich rum meist nur bullige Kerle, die mich mit den Fingern einer Hand zermatscht hätten. Als wir hinter dem Geschütz auftauchten, da konnte ich ... also eigentlich hatte ich absolut keinen Überblick mehr. Ich habe nichts als gebrüllt und geschossen, bin in die Richtung gelaufen, wo die Bündischen standen, und wenn Zeit gewesen wäre, hätte ich gebetet, dass die Bauernkrieger hinterher kämen. Ne, du. Das Wunder gelang. Die kamen. Und schon rannte ich irgendwo zur Seite, um nicht zertrampelt zu werden. Von der Schlacht hab ich nichts mitbekommen.“
Hahaha! Dabei habe ich sie die ganze Zeit gerufen. Sie lief nämlich in die falsche Richtung, vom Baum weg.“
Ernst hustete.
Ich hab den Strahler kaum ausgestellt, immer an Rieke vorbei. Wenigstens einen von uns wollte ich nicht aus den Augen verlieren.“
Stimmt. Da zieht man los, um die Weltgeschichte zu korrigieren, und wenn es dann so weit ist, dann rennt man um sein Leben. Nein, Ich glaube nicht, dass ich feige gewesen bin. Aber genau genommen hat diese scheiß Verwandlung uns zu Witzfiguren gemacht. Ich bin so froh, da raus zu sein – und dass alles scheinbar trotzdem funktioniert hat. Da muss wohl in der Geschichte ohne uns alles an hauchfeinen Fäden gehangen haben.“
Siegrid betrachtet Ernst wie einen Schüler, der neu in ihre Klasse gekommen ist. Ich aber traue mich jetzt nicht mehr, nach den anderen zu fragen.
Wir hatten spätestens am übernächsten Morgen weiter marschieren wollen. Gemeinsam warteten wir aber noch drei Tage. Trotzdem. Außer Fritzi, Peter und Anita tauchten gerade einmal Martina, Hanna, Achim und Hartmut auf. Am meisten vermisste ich Andreas. Ich hätte mir das Rauchen angewöhnt, um sein Feuerzeug entgegengestreckt zu bekommen. Ob ich mich in ihn verliebt hätte, wäre alles anders gekommen?
Von den fünfundzwanzig Frauen und Männern, die sich auf die Reise begeben hatten, waren vierzehn übrig. Natürlich mussten wir mit Toten rechnen, aber genauso natürlich hatten wir wohl gerade uns selbst und unsere Liebsten irgendwie ausgeklammert. Mich hatte es vielleicht besonders getroffen mit Vater und Lebenspartner, aber ... Gut. Wir hatten gesiegt. Das war ein Trost. Einen Vertrag von Weingarten würde es nicht geben, und das Söldnerheer des Truchseß marschierte zu keinen neuen Siegen weiter. Diese Nachrichten zögen viele Schwankende auf die Seite der Bauern. Vielleicht wagte nun der Heldrunger gar nicht, seine Streitmacht gegen Thomas Müntzer in den Kampf zu schicken? Unsere Mission wäre damit eventuell schon erfüllt.

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