.Dies hier:
.Mit meinem "Wasserspeier" erntete ich im Friedrichshainer Autorenkreis viel Widerspruch. Es seien herrliche Bilder enthalten, die aber nicht stimmten - ich solle den Text verhackstücken. Na gut. Es sei probiert. Das erste Stück wäre dann die "Ahnung" ...
Als Partner sei mir Jürgen Polinske zur Seite gestellt mit seinem Versuch "frei?" zu werden ...
..Es folgt die nächste Romanfortsetzung:
.
Slov ant Gali / Gunda Jaron:
Ich wurde Gott (11)
.
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.Jetzt, hier, aus sicherer Entfernung, kann ich selbst gut spekulieren und mich für eigene Fehler aburteilen. Eigentlich weiß ich aber nicht einmal genau, wie lange ich damals gegrübelt habe. Ich glaube, nicht lange. Dann siegte der Gedanke, diese Situation unbedingt zu verändern. Jede andere Lage schien mir besser als dieses Warten auf das Ende. Vielleicht gab es eine Chance – egal welche – zum Überleben. Und wenn nicht – ich bin mir fast sicher, dass ich damals nicht an meine Rettung glaubte - dann sollte mein Tod wenigstens schnell gehen – und irgendwie in Bewegung.
Aber
wie orientiert man sich in der Finsternis, noch dazu, wenn man nicht
einmal weiß, in welche Richtung man liegt? Wo vorn ist, rechts,
links, ja, nicht einmal wo oben oder unten? Lach nicht! Im Weltall
herrscht normalerweise Schwerelosigkeit und es gehörte zu den
tollsten Errungenschaften des modernen Raumflugs, dass man dies über
künstlich geschaffene Gravitation nicht merkte. Aber natürlich war
auch das Schwerkraftsystem ausgefallen. Ich schwebte irgendwie und
ahnte nur, dass jede Kraft einen Rückstoß bis zur Gegenseite im
Raum erzeugen würde. Also suchte ich als Erstes etwas zum
Festkrallen.
Ich
will dich nicht langweilen mit der Beschreibung meiner Fingerspiele,
mit meiner Enttäuschung, als ich endlich eine Konsole mit Tasten
fand und keine davon reagierte. Absurd, es überhaupt zu erwarten.
Ich weiß. Dann stand ich vor der Tür zum Hauptgang. Aber ist ein
Stück Wand, das sich nicht öffnen lässt, überhaupt eine Tür?
Eigentlich wohl genauso wenig wie man von mir sagen konnte, ich hätte
gestanden.
Plötzlich
erinnerte ich mich an ein Schaltschema, das ich mir mal zu
Übungszwecken eingeprägt hatte. Darin gab es eine elektronische
Sperre. Wenn die zerstört wäre, musste sich die Tür wie eine
gewöhnliche Schiebetür benutzen lassen. Im Prinzip wusste ich die
Stelle. Im Prinzip konnten gerichtete Photonen das Zerstörungswerk
leicht vollbringen. Vor mir stand nur das kleine Problem, dass ich ja
absolut nichts sah. Mein Plus: Den Phot hatte ich bereits in der
Hand. Ich könnte stundenlang diese grauenvollen Versuche
beschreiben. Ich stelle lieber einfach nur fest, ich hatte bestimmt
viel Zeit verbraucht, war glücklich, als sich mir ein schwach
beleuchteter Gang zeigte ... und sackte erschöpft zusammen.
Richtiger: Ich schwebte in vielleicht einem Meter Höhe frei in der
Horizontalen. Rotes Flackern. Langsam wurde mir bewusst, was da
leuchtete. Es war ein autonomes Alarmsystem. Mir schoss es durch den
Kopf, wie gut es doch war, dass nicht ununterbrochen eine Sirene
jaulte. Aber dieses System sprang nur bei Totalausfall aller
steuerbaren Systeme an. Ich konnte zwar nun sicher sein, dass ich
nicht ersticken würde, aber der Tod war nur eine Frage der Zeit.
Da
kam mir der verrückteste Einfall meines Lebens. Natürlich wurden
alle Funktionen aller Systeme im gesamten Schiff über den
Hauptcomputer gesteuert beziehungsweise koordiniert. All das war tot
und ich der Letzte, der eines der Systeme wieder zum Leben erweckt
hätte. Aber die Landekapseln, die kleinen Raumgleiter, besaßen
logischerweise für ihre Unternehmungen autonome Systeme. In der
Standardausfertigung zwar nur als Minis, aber mindestens eine
Stromversorgung und zwei kleine Replikatoren mussten sie haben. Und
einen Generator und einen Rechner ...Ich fuhr meine Hoffnungen wieder
etwas runter. Es war nicht viel, woraus neuer Strom hätte generiert
werden können, Essen und Trinken und was man alles zum Überleben
brauchte. Aber ich wäre bis zur letzten Sekunde beschäftigt …
Liegt es an meinem PC oder ist dein heutiger Beitrag sehr ... minimalistisch ausgefallen???
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