Samstag, 28. April 2012

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1373

Wer erwarten zu Beginn dieses Journals etwas Anderes als die neuen "Gedichte des Tages"? Keiner? Dann soll keiner enttäuscht werden:


Im Test wage ich Liebesgedichte anderer Art ... und wenn sie unter "Wolke 7" fallen: "Sonnenaufgang".
.Vierter und letzter Vorschlag, mit dem die Unterschiedlichkeit meiner Gedichte vielleicht greifbar wird, ist "Origami für Hiroshima".


Natürlich soll auch niemand enttäuscht werden, der auf die nächste Fortsetzung des utopischen Roman-Manuskripts wartet:


Slov ant Gali / Gunda Jaron:   

                Ich wurde Gott (36)


... Noch konnte ich nicht sagen, wie viele ich brauchen würde, aber für die nächsten vier Wochen würde ich zehn Prozent der Energiereserven für ihre Fertigung einsetzen.
Die Idee war mir zwar schnell gekommen, bei der Umsetzung ergaben sich aber unbedachte Probleme. Kampfroboter und sogar noch äußerlich menschenähnliche waren meiner Gesellschaft so fremd, dass ich keine Vorlagen im Datenspeicher fand. Ich entschied mich für eine Abwandlung der Arbeitsrobbis für den meinen Burgbau. Einige mussten dahingehend umprogrammiert werden, dass sie ihre Phots gegen organische Ziele einsetzten. Es musste sich zeigen, ob auch die Programme die einheimischen Wesen für Menschen hielten. Ich erwartete es aber nicht.
Ich kann dir nicht sagen, warum ich das Problem fast mit Selbstverständlichkeit auf solche Weise anging. Dort, wo ich hergekommen war, hätte man über mich den Kopf geschüttelt. Kriegerische Handlungen, der Einsatz von Gewalt gegen andere denkende Wesen, war einfach ausgeschlossen, tabu, undenkbar. Vielleicht war es aber leicht zu erklären: Auf der Erde ging man davon aus, dass die Seite mit dem anderen Ziel genauso selbstverständlich keine Gewalt einsetzen würde. Jede Gewalt der Macht aber produziert Gewalt des Widerstands, erschwert zumindest gewaltfreien Widerstand – und sofort schaukeln sich die Handlungen beider Seiten gegenseitig hoch – und ich hatte wohl bedingungslos unterstellt, dass der ansässige „Fürst“ sowohl seine vorhandene Macht auf Gewalt stützte als auch ebenso bedingungslos bereit sein würde, sie gegen mich einzusetzen. Aber zu diesem Zeitpunkt war das nichts als Vermutung, Theorie.
Noch war ich keinem gewalttätigen Feind begegnet, und ich gedachte alles zu unternehmen, dass sich das nicht so schnell änderte. Bevor ich in das Leben der dörflichen Gemeinschaft eingreifen würde, wollte ich es verstehen. Auf der Erde gab es sehr umfassende Auffassungen über die Nichteinmischung in fremde Entwicklungen. Die Menschen aus Zeiten mit Herrschaftsverhältnissen bei uns hatten dafür zu viel abschreckende Beispiele mit nicht mehr reparierbaren Schäden bei anderen Kulturen hinterlassen.
Also beobachten, sich vor vorschnellen Urteilen hüten und eventuelle Deutungen immer neu an den nächsten Beobachtungen überprüfen. Aus mir wäre vielleicht ein guter Völkerkundler geworden. ...

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