Sich an Paul Celan zu vergreifen verlangt Mut oder Unbekümmertheit oder beides. Jürgen Polinske wagt es und lässt sein "(Jetzt da die Betschemel brennen)" entstehen.
Es ist fast ausverschämt, ausgerechnet darauf das zweite meiner Beispielgedichte für eine eventuelle FAK-Anthologie folgen zu lassen: "Einladung". Allerdings ist es sowohl inhaltlich als auch formal ein "Gegenstück ...
Der Fortsetzungsroman hat es da leichter. Große literarische Vorbilder sind wohl nicht vorhanden bzw. so weit von diesem Manuskript entfernt, dass er für sich stehen kann:
Slov ant Gali / Gunda Jaron:
Ich wurde Gott (34)
... Kannst
du dir vorstellen, wie zermürbend solches Lauern sein kann? Wenn ich
wenigstens hätte sicher sein können, dass der Trupp wirklich den
Weg an mir vorbei nehmen würde! Ich zog sogar in Betracht, dass mein
Landeanflug bemerkt worden war – und die kleine Gruppe gerade
deshalb ihre vorgesehene Route geändert hatte. Und was hieß
überhaupt Route? Ich wusste ja nicht, wo die achtzehn hin wollten.
Wenn sie nun nur zu einem etwas weiter entfernten Feld aufgebrochen
waren, einem besonderen und so weit weg eben, dass Übernachtungen
nötig waren? Nein, das war Blödsinn. Die eingeschlagene Richtung
führte eindeutig vom Fluss weg. Die mir bisher aufgefallene
Landwirtschaft beruhte aber auf dessen Wasser.
Machten
sie vielleicht die erste Rast? Oder waren schon vorbei an meinem
Versteck?
Als
ich aus der Ferne die ersten Rufe hörte, atmete ich tief durch. Dann
tat ich, als könnte ich die Luft anhalten, solange sie in der Nähe
waren. Sie durften mich nicht bemerken.
Das
Schweigen der kleinen Menschen, die an meinem Versteck
vorübermarschierten, wurde
nur vereinzelt durch kurze Zurufe unterbrochen. Alle
Aufzeichnungsgeräte liefen.
Weg
waren sie. Als ich mir sicher war, dass sie mich nicht bemerken
würden, trat ich hinaus auf den Weg. Als einsamer Wanderer folgte
ich ihrer Fährte. Immer bevor der Pfad durch den Wald die nächste
Schleife machte, verharrte ich und lauschte. Die anderen hatten einen
kleinen Vorsprung. Das machte nichts, solange ich nicht auf
Abzweigungen in andere Richtungen stieß. Im Dickicht wären sie wohl
kaum weitergelaufen. Ich konnte nur auf dem richtigen Weg sein, und
noch hatte mich niemand bemerkt. Der Pfad wurde übrigens oft
benutzt. Das fiel sogar mir in Naturfragen Unerfahrenen auf.
Und
dann war plötzlich der Wald zu Ende.
Mir
stockte der Atem. Nicht der von mir verfolgten Menschen wegen. Die
trotteten den Weg weiter, ohne sich umzusehen. Wahrscheinlich hätten
sie mich nicht einmal beachtet, hätte ich den Wald verlassen. Nein,
es war das Bild der Landschaft und das Ziel meiner Gruppe, an dem es
nun keinen Zweifel gab.
Die
offene Landschaft vor mir war nämlich keine natürliche Savanne.
Nein, das war eine Kulturlandschaft mit vielen unterschiedlich
ausgedehnten Feldflecken – unterbrochen von mehreren Dörfern. Und
das Ziel „meiner“ Menschen war eine Burg, die bedrohlich über
einem Berg die weite Landschaft überragte. Die Gruppe lief
inzwischen auf etwas, was man durchaus Straße nennen konnte. Ein
befestigter Weg jedenfalls. Es gab keine Deckung. Mir blieb nur, so
lange wie möglich alles Erkennbare mit dem Fernglas zu beobachten
und aufzuzeichnen. Viel war das nicht. Die Gruppe lief noch etwa eine
halbe Stunde bergauf. Das massive Burgtor blieb ihnen verschlossen.
Die 18 Menschen verschwanden nacheinander durch ein kleines Türchen. .
Dieses Blog ist der Linkgemeinschaft literarischer, kultureller und politischer Blogs im Netz beigetreten. Copy & paste dieses Bekenntnisses ausdrücklich erwünscht. Die Wiedergabe von Texten der Partnerblogs nur nach vorheriger Nachfrage...
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