Samstag, 14. April 2012

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1359

Der Server mag das Journal offenbar nicht. Jedenfalls wird etwas veröffentlicht, was noch nicht dran war, und was dran war, wird nicht veröffentlicht. Einigen wir uns auf "Folge des Freitags, des 13.". Denn dran ist gerade ein Blick auf bevorstehende "Gedichte des Tages" - und um die wäre es schade:


Ob wohl jedes Land seine eigene Romeo-und Julia-Geschichte hat? Jürgen Polinske hat sie jedenfalls in Portugal gefunden: "Alcobaca". Und es ist natürlich kein Geheimnis, wer Marina ist ... (Tipp: kein Königskind ...)
Es sind noch ein paar weitere Portugal-Gedichte geplant. Zu erwarten war auch, dass nach einem "archimedisch 1" ein "archimedisch 2" folgen musste. Hier ist es.



Es soll damit nicht gesagt werden, dass es um die Veröffentlichung des Arbeitsstands des SF-Romanprojekts nicht schade wäre ...

Slov ant Gali / Gunda Jaron:   

                Ich wurde Gott (22)



... An den folgenden Tagen passierte nichts Erzählenswertes. Ich bereitete meinen Ausflug zu der fremden Siedlung gründlich vor. Er war einfach zu wichtig, als dass ich mir vermeidbare Fehler hätte leisten dürfen. Manchmal ging mir zwar durch den Kopf, es darauf ankommen zu lassen und mit dem Gleiter einfach zwischen den Hütten zu landen. Aber das war natürlich Quatsch. Im wahrscheinlichsten Fall stoben alle auseinander und näherten sich erst wieder, wenn meine Spuren verwischt waren. Vielleicht hätten sie mir ein Opfergeschenk hinterlassen.
Aber was wichtiger war und jeden möglichen Erfolg minimierte: Ich besaß keine Kommunikationsmöglichkeit. Was nutzte mir der Hochleistungsübersetzer TL 300, wenn er nicht über die Sprache der Anderen verfügte? Eine Intelligenz hatte auch eine Sprache, aber die konnte total anders sein als meine.
Als ich endlich loszog, wirkte ich wie ein überladener Reporter. Kameras und Aufzeichnungsgeräte, ein TL, drei Phots ... Ich wollte mich zu Fuß der Siedlung nähern und zwar so, dass ich nicht bemerkt würde. Die Erfolgsaussicht hielt sich in Grenzen. Ich hatte ja nicht nur keine Ahnung, wie die fremden Wesen aussahen, sondern auch nicht, über welche Sinnesleistungen sie verfügten. Ich musste davon ausgehen, dass sie besser sehen oder hören konnten als ich von der Technik verwöhnter Mensch, aber es konnte auch sein, dass sie die Annäherung von etwas Fremdem rochen, bevor wir uns überhaupt sehen oder hören konnten, und gegen diese Möglichkeit hatte ich kein technisches Hilfsmittel, denn mir fehlten einfach die Kenntnisse, was diese Wesen als natürlichen Geruch ansahen.
Eine Überlegenheit gedachte ich voll auszureizen: Die Nachtsichttechnik. Alle uns bekannten höheren Lebensformen hatten irgendwie einen Tag-Nacht-Rhythmus entwickelt. Das war sinnvoll und ermöglichte unser biologisches Neuaufladen. Als ich mich der vermuteten Siedlung bis auf etwa einen Kilometer genähert hatte, machte ich also Halt. Ich wartete die Dunkelheit ab, schulterte meine Technik und zog langsam los. Ich wagte nicht, eingetretene Pfade zu benutzen. Es konnte ja Wachen und Fallen geben. Aber mein Schutzanzug ermöglichte mir, wie eine Walze durch Gestrüpp zu trampeln. Wenn ich oft genug anhielt, würden selbst Wachen kaum etwas gegen mich machen können, wenn sie keine Nachtaugen besaßen. Der Wärmesensor hätte mir dagegen ein sich näherndes Lebewesen rechtzeitig gemeldet. ...

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