Grober Unsinn?! Also inspiriert zu "Schimmlig-tautologisches Sonett" hat mich auch der Spruch von den Pferden, die man schon vor de Apotheke kotzen sehen. Natürlich sollte man als Autor nicht jeden bio- und sonstwas für logischen Unsinn einfach nachplappern ... Aber in Wirklichkeit hat mir das Schreiben einfach Spaß gemacht ...
Zwei Jahre ruhte das Gedicht im Testkasten. Es litt an seiner damaligen Strophe 1. Nun wage ich einen neuen Anlauf, eine lyrische Aussage zum Begriff "Human" zu treffen ...
... und gleich hinterher die nächste Fortsetzung des Romans:
Slov ant Gali / Gunda Jaron:
Ich wurde Gott (28)
... Jugendliche
existierten aber scheinbar auch nicht in den Hütten. Wieso das? Ich
musterte nun auch tagsüber die Alterszusammensetzung der in meinen
Aufnahmen auftauchenden Menschen. Tatsächlich gab es dort viele
Kinder, besonders viele sehr kleine. Die Erwachsenen im Arbeitsalter
brachen früh auf und kamen vor Sonnenuntergang zurück. Die
Dämmerungszeit war kurz und es gab zur Beleuchtung nur Fackeln. Im
Dorf hockten überall Alte, die neben ihren Verrichtungen die Kinder
im Blick behielten, offenbar nicht nur die eigenen. Sie hatten es
leicht damit. Die Kleinen tobten scheinbar immer nur innerhalb
unsichtbarer Grenzen. Nie entdeckte ich überdrehte Kinder. Und wenn
sie es etwas toll trieben, dann zeigten sich die Alten geduldig und
nachsichtig. Aber so sehr ich suchte – ich fand nicht einen Teen.
Dafür musste es eine Erklärung geben – und ich wurde immer
sicherer, dass ich die erst herausfinden würde, wenn ich mich mit
den Wesen verständigen konnte. Und noch immer kam die Wiedergabe
über ein paar Sätze, die der Translator als wahrscheinliche
Übersetzung bezeichnete, nicht hinaus. Ungeduldiger werdend testete
ich jeden zweiten Tag, aber es fehlten offenbar ein paar
Schlüsselbegriffe, ohne die der Rest keinen meiner Sprache
zugänglichen Sinn ergab. Auch auf der Erde hatte es Zeiten gegeben,
da raste die Entwicklung der Menschen. Die Kinder mussten viel
schneller erwachsen werden und wurden viel schneller alt. Vielleicht
war meine erste Eva in Wirklichkeit erst 30 Jahre und lange schon
Oma? Was wusste ich schon? Wie sollte ich einmal damit umgehen? Noch
war ich froh, dass ich nur Beobachter war, mit nichts umgehen musste.
Ich
kannte jetzt schon viel. Zum Beispiel bestand die Hauptnahrung dieser
Menschen aus einer Frucht, die mich an grüne Tomaten erinnerte. Ich
nahm mir vor, beim nächsten Ausflug welche mitzunehmen, um sie zu
kosten. Die Wesen aßen sie sowohl roh, dann trieften sie wie
besonders saftige Äpfel, oder als Brei – den zerkochten sie so
lange, bis sie die gummiartige Schale, die sie sonst ausspuckten,
aussieben konnten. Dann kannten sie eine Wurzel, die ich Rübe
nannte, und die sie in Scheiben geschnitten in den fast fertigen Brei
gaben, und ein paar Früchte. Bisher hatte ich nichts entdeckt, was
sich als Mehl hätte eignen können. Es gab also keine Teigwaren als
Vorrat für erntefreie Zeiten und ... keine Tiere, die sie essen,
melken oder von denen sie Eier bekommen konnten. Ein sehr
beschränkter Speiseplan. Dass ich mich da irrte, erfuhr ich erst
viel später. Verstehst du, Menschen, also Meinesgleichen, sind schon
lange dem Gedanken entwöhnt, dass es bestimmt Esswaren nur in ihrer
jeweiligen Saison gibt und in einer anderen Saison nur die dann zu
erntenden oder noch aufbewahrten. Auf die Idee, dass ich in einer
Jahreszeit aufgetaucht sein könnte, in der alles alte Mehl
verbraucht war, kam ich einfach nicht. ...
Dieses Blog ist der Linkgemeinschaft literarischer, kultureller und politischer Blogs im Netz beigetreten. Copy & paste dieses Bekenntnisses ausdrücklich erwünscht. Die Wiedergabe von Texten der Partnerblogs nur nach vorherigerNachfrage.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen