Nach langer Pause wieder ein lyrischer Kommunikationsversuch. Das Motto stelltSebastian Deya mit "Auflösungserscheinungen". Das stellt dann Slov ant Gali mit "Auflösungsescheinungen?!" in Frage ... obwohl die einfachste Gegenfrage natürlich wäre, woher die Auflösung denn wirklich kommt ...
Dann - ohne große Überleitung - die nächste Folge des utopischen Fortsetzungsromans:
Slov ant Gali / Gunda Jaron:
Ich wurde Gott (31)
... Ich
habe keine Ahnung, ob das auf der Erde in ihrer finsteren
Menschengeschichte genauso gewesen war. Aber ähnlich. Bei uns hieß
das Patriarchat. Aber es ist immer ein klein wenig anders. Auf der
Erde ging es in erster Linie um Besitz und führte dann zu
Geschlechtsbeziehungen, durch die die Männer wussten, welches ihre
Kinder waren, denen sie ihren Besitz hinterlassen konnten. Diese Saks
hier hatten doch gar keinen Besitz und die Frauen gingen mit so
vielen Männer ihre Ecke, dass sie unmöglich den Schwangerschaften
den jeweiligen Vater zuordnen konnten. Bei mir zu Hause war es nur
etwas anders: Meist bemühten sich die Frauen um Kinder von
bestimmten Männern, aber letztlich war es auch egal. Du kannst dir
aber vorstellen, dass solche Beobachtungen meine Neugierde und die
Hoffnung, endlich die Gespräche verstehen zu können, sehr
gesteigert hatten. Und ich fühlte mich berufen, an den Beziehungen
zwischen den Wesen etwas zu ändern. Die mussten doch einsehen, dass
alle mit Vernunft versehenen Wesen gleich sind, weil die einen ohne
die anderen nicht funktionieren. Das sollten diese Männer hier
einmal probieren, Kinder zu bekommen!
Nicht
dass du denkst, ich hätte die ganzen Wochen nur spannend an meinen
Monitoren gesessen. Das lohnte sich sowieso nur morgens und vor allem
abends. Nein, ich suchte weiter nach einem sicheren Unterschlupf.
Schließlich fand ich einen Berghang, der mich auf eine, wie ich
damals fand, geniale Idee brachte. Mein Hauptkristall war wieder fast
völlig aufgeladen. Von wegen Grotte als Versteck! Warum sollte ich
nicht eine eigene Festung bauen? Ich würde eine künstliche
schaffen! Das forderte schon einiges an Hirnschmalz von mir. Ich
musste den ersten Arbeitsroboter erschaffen.
Tja
… Damit muss ich also eines meine großen Geheimnisse lüften. Mein
Erfolg beruhte in erster Linie auf Maschinen, die mit Programmen, die
ich ihnen eingab, komplizierte Aufgaben relativ selbständig lösen
können. Also Computer kennst du ja. Und Programme kennst du auch,
für die du Kommandos eingibst, damit sie die Programme durchführen.
In einem Roboter steuern sich die Maschinen mit solchen Programmen
selbst. Sie können ganz verschieden aussehen. Die du kennst, dass
sind die Robbis, bei denen große Mühe dafür aufgewandt wurde, sie
wie Saks oder Menschen aussehen zu lassen. Im Raumschiff hätte ich
einen Roboter einfach im Ganzen repliziert. Hier konnte ich nur
Segment für Segment programmieren und dann replizieren.
Zusammenflicken musste ich alles per Hand! Noch schwieriger waren die
Baupläne. Der beste Replikator konnte nur etwas replizieren, dessen
materielle Struktur er kannte. Ich musste also die Notkopie des
Materiespeichers des Raumschiffs entpacken. Plötzlich hatte ich die
Speicherkapazität meines Supercomputers fast ausgeschöpft. Ich
musste also erst einmal einen externen Speicher mit besonders hoher
Kapazität replizieren und anschließen, bevor ich mit den
Robotersegmenten überhaupt beginnen konnte. ...
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