Mittwoch, 2. Oktober 2013

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1869

.

Fillip, der Erdling (18)


... Der Computer blieb während der gesamten Zeit eingeschaltet. Oft war auch der Fernseher in Betrieb und sie suchten sich die neuesten Nachrichten, häufiger aber stellten sie den Ton ab. Dann zappten und scrollten sie durch die Gedankenwelt der Fremden auf dieser Glücksseite. Fillip bemerkte den steigenden Eifer, mit dem Max sich in die Vorstellung stürzte, so richtig die Welt zu verbessern, und Jule leicht skeptisch zurückhaltend erwog, ob sie in einer solchen Welt leben mochte. Für Max schien das alles irgendwie einfach. Ihn erinnerte das offenbar an eines seiner interaktiven Internetspiele. Wahrscheinlich hatte er gerade etwas von der notwendigen Rettung des Regenwaldes gehört und begeisterte sich nun „Da bin ich dabei. Von hier aus!“ Vergeblich hatte Jule ihn zu bremsen versucht: „Da steht aber, dass mindestens alle unter 18 eine Kompetenzprüfung zur Freischaltung brauchen.“ „Hahaha. Manchmal fragt mich selbst Papa, wie man was macht. Du magst sowieso das Internet nicht. Ich mach das schon.“
Manchmal gesellte Gabi sich zu ihnen. Sie hatte sich eine eigene Entspannung gesucht. Kochen und backen. Nicht weil sie es tun sollte, es jemand von ihr erwartet hätte – dafür war sonst Fillip zuständig – sondern, weil sie beim lockeren Hantieren völlig abspannen konnte. Aber so zwischendurch machte es ihr eben Spaß, sich zu den anderen zu setzen und weil die dann mitunter ihr „angeregtes Gespräch“ unterbrachen, zu fragen: „Na, habt ihr schon eure Bombenbaupläne heruntergeladen?“ Und Fillip hatte geantwortet: „www.bombefuerjedermann.eu ist noch gesperrt.“
Sie hatten alle gelacht. Am Samstagnachmittag waren sie nach Bärensee gewandert. Der Duft von Max' Milchreis mit Apfel, Zucker und Vanille hatte die ganze Gaststätte erfüllt. Vergnügt und glücklich kamen sie wieder nach Hause. „Sowas sollten wir wieder öfter unternehmen. Und das alles wegen der Aliens. Komm, zeig mir dein Ufo ...“ Es dauerte noch lange bis zum Einschlafen.



Am Sonntag kam Stotschmann vorbei. Er habe einen Freund, der sei Hobbyfunker. Von dem habe er gehört, dass es an verschiedenen Punkten der Erde zu Gefechten gekommen sei. China sei wohl gar nicht oder nur teilweise besetzt, und es sei überhaupt nicht entschieden, ob die Invasoren ihre 100 Tage überstünden. Wenn sich das rumspräche, würden DIE DA auch bald vom Rest der Erde verjagt. Aber er habe nichts gesagt. ...

***
.
"Gedichte des Tages" gibt es auch trotz und wegen des "Feiertags":

Gibt es etwas zu feiern? Die Supermarktkassiererin verabschiedete in einen Feiertag - die Verkäuferin in der Apotheke sah das wohl nicht so. Na, ein-zwei Überlegungen unausgereifter Art habe ich angehängt:






.





.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Follower