Dienstag, 8. Oktober 2013

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1874

.Inzwischen hat sich bei der Geschichte um Fillip, den Erdling schon so einiges geändert. Was das im Einzelnen ist, wird hier noch nicht verraten, denn die Chancen stehen gut, dass es nicht mehr lange hin ist bis zur Veröffentlichung in einer Sammlung von Erzählungen mit dem Titel "Der lebende See". Also blättern wir zurück, was Roger Suffo vor kurzem in einer Rezension geschrieben hat:

zu Michael Szameit „ Im Glanz der Sonne Zaurak“


Was erwartet man von einem SF-Roman? Je nach dem wird man diesen gut oder vielleicht bescheuert finden. Sein unbestreitbarer Vorzug: Er strotzt von geschickt gezügelter Fantasie und ist unterhaltsam und spannend. Leider leidet darunter die Logik, vor allem aber die Psychologik. Wer den Roman gleich ohne Kapitel 2 „Leander“ liest, kommt vielleicht zu anderen Schlüssen. Nach diesem Kapitel fragt man sich, wer diese Truppe als Auserlesene der Menschheit ins Weltall zu schicken verantworten wagt – und das mit einem Raumschiff, das an der Verschrottungsgrenze liegt. Dies ist selbst bei vorfallsfreien vier Flugjahren sträflich. Das Problem ist, dass ein nicht unwesentlicher Anteil an der Spannung aus dem Spannungsverhältnis zwischen diesen spätpubertären Jungs erwächst.
Was hervorragend funktioniert, ist das Verfolgen der (späteren) Handlung aus der Sicht der mit anderen, besseren Informationen Leser mit Blick auf die ahnungslosen Handelnden. Sähe der Leser in den „Angreifern“ die Riesenasseln, die die Raumfahrer sehen, wäre die Handlung sehr einschichtig.
Die Handlung zu erzählen wäre gemein. Der Autor füttert den Leser vorsätzlich mit Infos, die eine Spannungsbrille produzieren. Nur so viel: Jenes zweifelhafte Raumschiff mit seiner z.T. zweifelhaften Besatzung soll nicht nur Vermessungsaufgaben in einem entlegenen Sonnensystem durchführen, sondern auch zwei Raumfahrer retten, von denen ein verstümmelter Spruch auf der Erde angekommen ist. In wilden Abenteuern lernen sie, einander zu akzeptieren und so sehr zu mögen, dass sie sogar eine Art Meuterei wagen.
Zu den logischen Zweifelhaftigkeiten gehört die Ahnungslosigkeit der hoch entwickelten Außerirdischen, einer genetischen Manipulation, die auf einen Zeitraum von Millionen Jahren angelegt sein soll, nicht von vornherein zuzuschreiben, dass sie ein wenig aus dem Ruder läuft – noch dazu, wo sie eigentlich das macht, was die Superklugen von ihr wollten.
Der Roman ist kein typischer utopischer DDR-Roman, in dem kommunistisch angehauchte Gesellschaftsbilder gemalt werden. Seine Helden haben so viele Schwächen, dass man ihnen auf der Erde millionenfach begegnen könnte (weshalb sie eher nicht kosmostauglich wären).
Wenn er eine „Lehre“ transportiert, dann die, wie sehr das, was wir „sehen“ von dem abhängig ist, was wir (nicht) wissen. Das macht der Erzähler wunderbar. Übrigens musste ich bei einem Wiedersehen in einer „Star trek“-Folge die „Schweigenden Engel“ wieder.



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Manchmal bin ich unsicher, ob die eigenen Bücher dem Rezensenten-Anspruch genügen können. Viele der "Gedichte des Tages" leben ja kaum über den Tag hinaus:

Eine Besonderheit von Dichtern ist, dass sie auf unterschiedlichste Weise nach ihrer Beziehung zur Welt und ihnen nahe stehenden Menschen fragen. Was will, was kann das Ich ausrichten - und was eben nicht. Auch Sebastian Deya ist ein Dichter ... und diesmal hört man hoffentlich, welche moderne Form der Darbietung er für seinen Text im Hinterkopf hatte. "An dich"
Mein Slov ant Gali: Senryū Nr. 110    ist dagegen ein (zu?) komprimierter Gedanke. Privatisierung ist nicht nur schlimm, wenn sie verwirklicht wird, sondern auch schon dann, wenn sie als "Option" erwogen wird, weil man dann "anders" denkt ...





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