Sonntag, 13. Oktober 2013

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1878

Im Buch "Gemeinschaft der Glückssüchtigen" sind einige Passagen enthalten, die versuchen einfach Grundgedanken materialistischer Dialektik allgemein verständlich zu machen. Das Kapitel "Auf zur Beförderung" dagegen gibt dem Affen utopischer Fantasie dagegen mehr Zucker. Also daraus hier wieder eine kleine Leseprobe:
..Fortsetzung 3:

... Stellen wir uns ein relativ perfektioniertes Verkehrsleitsystem vor, in dem die „Autos“ von Automaten gefahren werden. Das Ergebnis wären halböffentliche Taxen. Sie ständen ihren „Besitzern“ bei Bedarf zur Verfügung, und zwar nicht nur einem, sondern jedem im Wechsel mit anderen. Warum soll man nicht vor Verlassen der Wohnung den Wunsch, nach XY zu kommen, ins System „eingeben“ und draußen taucht dann ein Automat als „Chauffeur“ auf? Das braucht doch Freaks nicht daran zu hindern, ihren speziellen Lieblingswagen zu hüten und nur den zu nutzen. Aber für die Masse der Bürger ist heute schon das Auto nur ein Nutzgegenstand. Denen wäre lieber, sie könnten ein „Taxi“ nehmen und hätten zum Beispiel nie Probleme mit Werkstätten oder technischer Überprüfung. Das Verkehrsleitsystem schlösse ein, dass die „Taxistände“ bedarfsnah lägen – also so wie bei heutigen Taxen an Bahnhöfen, morgens in Wohnnähe usw. Solche parkraumfreundlichen „Taxen“ könnten sogar allmählich eingeführt werden. Es muss nur immer darauf geachtet werden, dass jede Verabsolutierung ohne Ausnahmen in Einzelfällen „ungerecht“ und demzufolge nicht „kommunistisch“ wäre.

Sich einen eigenen PKW anzuschaffen, um einmal in den Urlaub zu fahren, ist eigentlich absurd. Wer sollte etwas dagegen haben, eine große Reise anzumelden und auch hier steht der „Chauffeur“ pünktlich vor der Tür? Macht heute nur deshalb keiner, weil´s für den Einzelnen so teuer ist – und er seinen PKW ja schon besitzt.

Für solche Systemlösungen wäre der Aufwand, sie zu betreiben, bereits heute vertretbar – nur nicht der Aufwand, sie aufzubauen. (Und natürlich ist das Ziel des Ganzen, die Menge der Verkehrsmaschinen insgesamt zu reduzieren, „wirtschaftsfeindlich“.)

Nun stelle ich aber immer wieder neu die naive Frage: Wie viele hoch komplizierte Raketensysteme werden heute gebaut, die, technisch veraltet, umgehend durch neuere ersetzt werden? Wie viel unwiederbringliches menschliches Potential verschlingen die nutzlos? Ein einzelner Flugzeugträger kostet Milliarden. „Unser“ Verkehrssystem optimierte ganz nebenbei die Kraftstoffversorgung. Im Gegensatz zu gesellschaftlichen Aufwendungen für Flugzeugträger und Vergleichbares sinken die Kosten, sobald das am Anfang aufwändige Verkehrssystem arbeitet. ...

.
Und die nächsten "Gedichte des Tages"?

Irgendwie graut es mir vor der Vorstellung, die unbestimmt bleibende Zahl an Flüchtlingen versinkt unbemerkt in neueren Nachrichten wie die nächsten 10000 Kriegstoten hinter den nächsten  verschwinden. Gewöhnung. Zur Erinnerung alsUschi Gressmann mir "lampedusa" ...
Ein gewissermaßen der Hoffnung Flügel verleihendes Gedicht von Meas Wolfstatze ist "Turmfalke".



.




.




.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Follower