Thomas Staufenbiel: Affront
(4)
„Der Wagen, der Wagen ...“ Mehr brachte sie nicht heraus. Ich versuchte sie zu beruhigen, schaute, ob ihr selbst etwas zugestoßen war, doch glücklicherweise war alles in Ordnung. Als sie wieder etwas zu sich gekommen war, schleppten wir den Wagen zu einer Werkstatt in der Kreisstadt. Ich wollte sie nach Hause bringen, fragte nach ihrem Wohnort und es ergab sich, dass jener derselbe war, den ich für meine freien Tage auserkoren hatte. So fuhren wir also gemeinsam, doch als ich sie an ihrem Haus absetzen wollte, bat sie mich um einen Gefallen. Sie wolle nicht so verheult ihrem Mann gegenübertreten, sondern sich vorher etwas frisch machen. Ob es in Ordnung ginge, wenn sie dies in meinem Hotelbadezimmer täte. Ich bin kein Unmensch und gestattete ihr den Zutritt.
Leider ahnte ich nicht, dass sie sich darin verbarrikadieren würde.
„Mein Mann verzeiht mir nie, dass ich sein Auto zu Schrott gefahren habe. Er liebt es so abgöttisch. Was soll er denn nun samstags putzen? Oh Gott, oh Gott!“, tönte es eines ums andere Mal schluchzend hinter der Tür. Es dauerte bestimmt eine halbe Stunde, bis sich Regina wieder aus dem Badezimmer hervorwagte. Ohne die vom Weinen verschmierte Wimperntusche um die Augen sah sie noch viel reizvoller aus. Allerdings war sie immer noch sehr blass und schluchzte hin und wieder herzerweichend. Schutzsuchend blickte sie mich aus großen Augen an. ...
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Besonders wenig Dauerhaftes bieten diesmal wohl die "Gedichte des Tages" als Test:
Zwischendurch Experimente mit Gedanken ... etwas, was manche zur "modernen Lyrik" rechnen:
"Stein & Zeit" und
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