Gunda Jaron: Picknick im Grünen
(3)
Iris blickte zu Jan hinüber. Das Gesicht ihres Mannes strahlte inzwischen eine ungesunde Blässe aus. Fahrig strich er sich mit der Hand über die Stirn.
„Ist dir nicht gut, Liebling?“, fragte Iris und warf nebenbei einen interessierten Blick auf Violetta, die sich in diesem Moment stöhnend aufrichtete und ihre Linke auf den Magen presste.
„Oh Gott, ist mir schlecht“, japste ihre Freundin, bevor sie sich würgend in ihre Kühltasche übergab. Nur gut, dass Iris vorher die Flasche Sekt dort herausgenommen hatte. Wäre schade drum gewesen.
„Mir ist so kalt“, hauchte Jan. „Und schlecht. Ich glaube, die Pilze ...“
„Die Pilze? Ach wo“, beruhigte Iris ihn und fühlte seinen unregelmäßigen und immer langsamer werdenden Puls. „Das waren ganz normale Champignons, die haben Hendrik und ich auch gegessen. - Du bist doch okay?“, fragte sie mit einem besorgten Seitenblick auf Violettas Mann.
„Natürlich“, antwortete dieser lächelnd. „Darling, du siehst gar nicht gut aus“, fügte er schließlich an seine Gattin gewandt hinzu.
„Krankenwagen rufen ...“, röchelte Violetta.
„Mach schon, Iris“, drängte Jan seine Frau mit schleppender Stimme.
„Krankenwagen rufen?“, fragte Iris amüsiert und sah zu ihrer einstmals besten Freundin hinüber. „Womit denn? Wer wollte denn, dass wir keine Handys mitnehmen?“
Violetta starrte sie an. „Wie hast du das gemacht, Iris?“, fragte sie und ihre Stimme brach. „Wie?“
„Wie hat sie WAS gemacht, Vio?“ Jan mobilisierte seine letzten Kräfte.
„Ich?“ Iris guckte erstaunt. „Ich habe gar nichts gemacht!"
Spöttisch blickte sie auf ihren Mann und dessen Geliebte hinunter.
„Überstunden, ja? Nun, jetzt habt ihr alle Zeit der Welt für euch, ihr Süßen.“
Sorgfältig sammelte sie alles ein, was Hendrik und sie berührt hatten. Nicht das kleinste Fitzelchen Alufolie blieb zurück, keine noch so winzige Fischgräte. Den Grill und die in-zwischen leergefutterten Oleanderspieße hingegen ließ sie dort, wo sie waren. ...
.An dieser Stelle brechen wir den Blick auf diese Kriminalgeschichte der schwarzen Art ab. Man könnte es ein Quiz nennen, auf welche Pointe die Geschichte zusteuert. Aufgelöst wird es jedenfalls in Gunda Jarons und Thomas Staufenbiels in den nächsten Tagen erscheinenden Buch "Querfeldein ist nicht immer geradeaus".
Die Lyrik ist auf das zweiwöchentliche Autorentreffen ausgerichtet:
Wird das ein Spaß: Der Leiter des Friedrichshainer Autorenkreises hielt mehrfach kleine Predigten darüber, dass man bestimmte große Gedichte der Vergangenheit wegen des Standes der Naturwissenschaften heute so nicht mehr schreiben könne, nach dem ersten Ausflug von Menschen auf die Mondoberfläche "An den Mond" eben nicht mehr ginge. Zur Strafe wird er sich nun fragen lassen dürfen, ob denn dann (nur noch) "Himmlisches" geht ...
In die engere Wahl für eine Vorstellung vor anderen Dichtern kam anfangs auch "märchenhaftes". Letztlich überzeugte mich aber die Umsetzung aber immer noch nicht ...
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