Mittwoch, 9. Oktober 2013

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1875

.Und noch eine weitere Rezension von Roger Suffo:


Rezension zu Gr. Adamow: Das Geheimnis zweier Ozeane


Die Frage, wozu SF-Romane gut sind, ob sie also einen Platz innerhalb der „richtigen“ Literatur verdienen, stellt sich mir immer wieder – gerade, weil es so viel Trash dabei gibt. Aber sind nicht mehr als 80 % aller gelesenen anderen Bücher der „Belletristik“ auch Trash: Liebes- Arzt-, Heimat- und sonstwas für „Romane“?
Der Adamow-Roman erschien seinerzeit in der DDR unter dem Label „Wissenschaftlich-phantastischer Roman“ und war auf Jungen um 14 als Leser zugeschnitten.
Das Gemeine an ihm: Er erzählt Wissenschaftliches, Historisches usw. in lockerer Vermischung mit „Fantastischem“. Einem jungen Leser kann es da schon einmal passieren, dass er nicht mehr Wirkliches von Ersponnenem unterscheiden kann. Dazu trägt natürlich seine Handlungszeit bei. Der Roman liefert nämlich eine eigene Erklärung, warum Japan im 2. Weltkrieg nicht die Sowjetunion angegriffen hat. Das lag nämlich am Einsatz eines U-Bootes mit technischer Überlegenheit, Strahlenwaffen usw. Die Reise dieses U-Bootes um die Welt von der Ostsee bis nach Wladiwostok bildet den Rahmen der Handlung. An Bort befindet sich ein Verräter, der immer neu Situationen organisiert, durch die dieses Superprodukt unschädlich gemacht werden soll. Als Held der besonderen Art wirkt Pawlik, ein Junge, den das U-Boot als Zeuge eines Schiffsunglücks an Bord genommen hat. Mal bewusst, meist unbewusst sorgt er dafür, dass letztlich fast alles gut ausgeht.
Was hier teilweise ganz nebenbei beschrieben wird, regt die Fantasie sehr stark an, und „klassischer“ kann man das Prinzip der Symbiose in der Natur nicht darstellen. Gerade deshalb nimmt man die Existenz von Tiefsee-Ungeheuern als natürlich entgegen.
Pawlik ist naiv und wissbegierig. Seine Erfindung macht viele technischen, aber vor allem biologischen Erklärungen nachvollziehbar – eine Klippe, über die viele SF-Erzähler scherzhaft stolpern. Die wissen, dass der Leser eine Menge erklärt bekommen muss und lassen dies Beteiligte einander erklären – man kann aber davon ausgehen, dass in Raumschiffen auch die Nicht-Spezialisten einen groben Überblick über Grundsätzliches haben und meist nur gesagt bekommen müssten, dass dies da xxx ist. Pawlik darf über alles staunen. Dass natürlich die Sowjetmänner in dem Buch die Guten sind, versteht sich von selbst. Dass das Buch viele Forschungsfragen von Biotechnologien vorwegnimmt, spricht für den Horizont und den Optimismus des Autors.

Es lohnt sich übrigens, eine Erdkarte zur Hilfe zu nehmen und darauf die Route des Schiffes zu verfolgen. Wie gesagt, mitunter ist es schwierig zu erkennen, wann die reine Erfindung beginnt, denn man „lernt“ viel über „Kreationsweisen“ der Natur … uns spannend ist das Buch fast durchgängig. Des Action-Vorspiels, bei dem der Leser noch nichts zuordnen kann, hätte es nicht bedurft ...

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In den "bevorstehenden" "Gedichten des Tages" geht es um Gott:


Als ich Thomas Reichs "Gottes Blut" gelesen hatte, hatte ich ein vages Gefühl, es enthalte einen Gedanken, dem ich etwas entgegenhalten müsse. Es dauerte etwas, dann kam ein erheiterndes Zucken in den Mundwinkeln und heraus kam "Dem Faust aufs Auge" ...
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1 Kommentar:

  1. Wunderschöner Blog und sehr informativ :)
    Ich habe gestern einen Bloganbieter gefunden und möchte dich gerne mal fragen, was
    du darüber denkst? das findest du unter qwer.com
    würde mich sehr über eine Antwort freuen

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