Montag, 15. August 2011

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1116

Setzen wir den Ausflug in die Welt der poetischen Formen und Gestaltungsmittel fort:


2. Reimlehre



8. Einreim (Haufen-/Tiradenreim)
9. Reicher Reim
10. Reim nicht versbildend


Weiter mit dem SF-Fortsetzungs-Groschenroman - 7. Fortsetzung der Rohfassung von Anna Roths "Das Bienenprojekt":

Es hatte aufgehört zu regnen und es roch berauschend nach Wald. Kein Mensch schien noch auf der ganzen Erde zu leben. Es hätte nicht viel gefehlt und ich hätte in einem der Froschteiche gebadet. Als ich zurückkam, ging es mir nicht direkt gut. Nein. Aber ich fiel sofort in einen Steinschlaf.
Zur nächsten Schicht verspätete ich mich um ein paar Minuten, richtiger: ich traf nicht genauso viele Minuten früher an meinem Platz ein wie üblich. Noch immer roch die Luft draußen wie frisch gewaschen und kiefernbadgespült. Doch noch bevor ich meinen Chip gezückt hatte, sprang die Bereichstür auf, Lissy kam heraus und umarmte mich in hemmungsloser Begeisterung: „Sie leben! Sie leben alle.“
Und dann sprudelte es aus ihr heraus. Sie habe nach dem Gewitter letzte Nacht gar keine Lust gehabt, überhaupt zu kommen, und nun das! Die ganze Reihe sei ein Erfolg. Der Brutkasten sei voller lebender Bienen, und wenn sie es recht überblicke, dann seien darin Arbeitsbienen und Wächter und Drohnen und eine künftige Königin und ...
Ich brauchte eine Weile, um sie zu beruhigen. Selbst wenn ihre Vermutung richtig sein sollte, dann könne man noch nicht sagen, ob ... und sie sollte mir zeigen ...
So richtig hätte ich mich in dem Moment nicht entscheiden können, was mich mehr freute: Die Aussicht, vielleicht tatsächlich das Problem zu lösen, das mich in diesen Job gedrängt hatte, die Erwartung, doch noch die innerlich schon in den Wind geschriebene wissenschaftliche Anerkennung zu bekommen, oder die Aussicht auf den Platz in Lissys Bett, die in die leuchtenden Augen des Mädchens geschrieben stand.

Zumindest den Titeln nach passen die Gedichte des Tages von übermorgen zum Sommermonat August:
im Test "Mann im August"
schon einmal geprüft "Badetag"

Slov ant Gali: vom oktopussieren

so knochig und steif ja das sind meine
sich um deinen körper windenden beine
wie mühsam umklammre ich dich
bereit
für den augenblick der eins-samkeit


ach hätten wir nur der arme acht 
ineinander verschlungen in solcher nacht
dass von außen man nur noch sehen kann
eine glühende kugel im ozean


du aber sähst uns im salzwasserschmutz
glubschäugig mich und im fluchttintenschutz
denn wo gäbe es solche orgasmusse
für saugnapfbenarbte oktopusse



Für einen Wetterumschwung wird solch Lyrik wohl nicht helfen ...

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