Dienstag, 23. August 2011

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1124

Setzen wir den Ausflug in die Welt der poetischen Formen und Gestaltungsmittel fort:

3. Verslehre - spezielle Vers-/Gedichtformen

10. Elegie (Special zu Elegie / Ode)
11. Elision
12. Ellipse
13. Enjambement (s. unter Brechung)
14. Haiku (Hokku)
15. Knittel-/Knüttelvers
16. Limerick


Weiter mit dem SF-Fortsetzungs-Groschenroman - 16. Fortsetzung der Rohfassung von Anna Roths "Das Bienenprojekt":



Nun rächte es sich, dass die Benutzung der klassischen Imker-Schutzbekleidung gegen eine Art ungeschriebenen Ehrenkodex verstieß. Und nachts konnten wir uns sowieso nicht zu häufig auf dem Gelände auffhalten, wollten wir nicht die Aufmerksamkeit, besser den Verdacht des Professors wecken. Ich kannte außerdem Filme, in denen Mörderbienen Menschen angriffen und die Schutzkleidung der Imker zu überlisten versuchten. Bei normalen Bienen wären wir mit neuen Pflanzen reingegangen. Um etwas im Treibhaus zu verändern, hätten wir bei diesen Tieren aber besonderen Schutz gebraucht – und wären damit aufgefallen. Dabei hätte es eine simple Lösung gegeben, nämlich den ganzen schlafenden Staat nachts im Dunklen in das vorbereitete Nachbartreibhaus zu tragen. Das wäre ein vernünftiger Weg gewesen. Da es uns nicht an Treibhäusern fehlte, sogar ein leichterer, als die Pflanzen im Treibhaus auszuwechseln. Aber wir wagten an keine Variante ernsthaft zu denken.
Irgendwie waren wir nahe dran, unsere Idee, dem Chef getürkte Zwischenstände zu melden, aufzugeben. Da schlug Paul ein anderes Experiment vor: Vielleicht ließe sich die Bewegungsrichtung der b-Bienen steuern ...
Wir haben Paul angesehen, als hätte er ein Auto mit fünf Räder vorgeschlagen. „Woran hast du dabei gedacht?“, hatte selbst ich gefragt, obwohl ich mir schnell vorstellen konnte, woran er dachte. Sein Vorschlag war so genial wie einfach und aufwändig. Was, wenn die Bienen sich miteinander verständigten? Brauchte man nicht einfach diese Verständigung nachzuahmen?



Was erwartet uns übermorgen bei den Gedichten des Tages?

 "Kein Affe"und von 2008   urteil
... und das folgende "Testgedicht:




Es lebte so lange schon
die Tiere,
die sich als Mensch erkannten,
in finsterer Höhle bei Fackelschein,
dass sie meinte,
dies wäre
die wahre Welt.

Als also die ersten der ihren
einen Weg fanden ans Licht der Sonne,
schlossen die meisten entsetzt die Augen.
Einige aber begeisterten sich an Brillen,
die den Tag der Nacht,
die Sonne einer schüchternen Fackel anglichen.
Dann aber sagten sie,
So schlimm seien sie nicht,
diese Sonnenstrahlen.
Wer aber 
seine Iris vor ihnen
schützen möchte,
der gehe zurück
in die für ihn gemachten Höhlen.

Wenige nur wagten,
ihre Augen der Sonne zu weihen.
Von den Übrigen sah keiner
die Blässe auf der Anderen Haut.
Im kalten Schein
niederbrennender Fackeln
fiel sie nicht auf.

Einige Einsame
sehen sich
im Traum
am Sonnenstrand.
Kaum einer hört
ihre Prophezeiung,
die Fackeln hätten
ans Licht führen sollen und
sie seien bald
für immer ausgebrannt.
Die Öffnung der Höhle
war verschüttet.








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